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Google-Aktie stürzt nach Panne ab

19. Oktober 2012

Peinlicher Fehler beim Internet-Riesen Google: Noch vor Börsenschluss wurden Quartalszahlen veröffentlicht. Die Aktie ging auf Talfahrt.

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Das Logo von Google auf einem Computerbildschirm (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zu früh und zu schlecht, so lautet das Urteil auf den Finanzmärkten über die Geschäftszahlen von Google für das zweite Quartal, die während des noch laufenden Börsenhandels veröffentlicht wurden. Die Folge: Die Händler drückten auf den Verkaufsknopf ihrer Computer und die Aktie es erfolgsverwöhnten Internet-Giganten rauschte in die Tiefe, Milliarden an Börsenwert wurden vernichtet. Zwischenzeitlich wurde der Handel an der Technologiebörse Nasdaq auf Wunsch von Google sogar gestoppt. Zum Börsenschluss notierte das Papier mit 695 Dollar gut acht Prozent im Minus.

Google-Chef entschuldigt sich

Normalerweise veröffentlichen US-Firmen Geschäftszahlen erst nach Ende des Aktienhandels in New York um 22.00 Uhr. Googles Quartalsbericht kam vier Stunden zu früh heraus. Der Konzern machte dafür den Dienstleister RR Donnelley verantwortlich. Die Firma habe ohne Freigabe einen Entwurf der Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC geschickt, erklärte der Konzern. Google-Chef Larry Page entschuldigte sich für die Panne: Er bedauere das Durcheinander.

Auch inhaltlich enttäuschten die Google-Zahlen die Finanzexperten. Zwar stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar (10,8 Milliarden Euro), allerdings ging der Gewinn um 20 Prozent auf 2,18 Milliarden Dollar zurück. Als Verlustbringer erwies sich der Zukauf Motorola. Der Handy-Produzent verlor operativ 527 Millionen Dollar. Und noch eine andere Zahl im Google-Bericht stieß bitter auf: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhielt der Suchmaschinen-Betreiber 15 Prozent weniger Geld von seinen Werbekunden für jeden Klick, den ein Nutzer machte. Werbung ist Googles die wichtigste Einnahmequelle.

Warten auf Windows 8

Schwächen zeigt derweil auch der große Google-Rivale Microsoft. Weil sich das aktuelle Betriebssystem Windows 7 nur noch schlecht verkauft und der gesamte PC-Markt schwächelt, ging der Konzernumsatz von Juli bis September um acht Prozent auf 16 Milliarden Dollar (12,2 Milliarden Euro) zurück. Der Gewinn schrumpfte um 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. In der kommenden Woche bringt Microsoft Windows 8 heraus. Damit beginne eine "neue Ära", erklärte Konzernchef Steve Ballmer.

wl/mm (dpa, dapd, rtrr, afp)