Weltsozialforum in Belem
29. Januar 2009819 Milliarden umfasst das Konjunkturprogramm der US-Regierung, dass das Repräsentantenhaus am Mittwoch (28.01.2009) in Washington verabschiedet hat. Das entspricht etwa 90 % der gesamten Wirtschaftsleistung Mexikos.
Während die Industrieländer damit beschäftigt sind, Unsummen in die Rettung ihrer Wirtschaft zu pumpen - ohne Erfolgsgarantie - fürchten die Entwicklungsländer, dass ihre Bedürfnisse in der Krise unter den Tisch fallen. Und so diskutieren im Schweizer Luxusskiort Davos Politiker, Manager, Banker und Wirtschaftsbosse darüber, wie viele Reformen ihrer Ansicht nach man der internationalen Finanzwelt zumuten kann, und die Globalisierungsgegner fordern unterdessen auf dem Weltsozialforum eine grundsätzliche Neuausrichtung der Weltwirtschaft.
Die Schatteseiten des Freihandels
Die in Belem versammelten Globalisierungsgegener und Kapitalismuskritiker sehen sich durch die derzeitige Weltfinanzkrise bestätigt. Doch die Kritik kam vor der Krise:
Als die Nordamerikanische Freihandelszone NAFTA am 1. Januar 1994 aus der Taufe gehoben wurde, traten zeitgleich die Zapatisten-Rebellen im Süden Mexikos auf den Plan. Während die mexikanische Regierung die Mitgliedschaft im Nafta als Eintrittskarte in die 1. Welt feierte, protestierten die Rebellen im Süden des Landes gegen die einseitige wirtschaftliche Ausbeutung, gegen die ungleiche Partnerschaft, bei der viele Mexikaner auf der Verliererseite stehen würden, so die Prognose der Zapatisten.
Heute, 15 Jahre später, mitten in der Weltwirtschaftskrise ist es an der Zeit, kritisch nach den Erfolgen und Misserfolgen von NAFTA zu fragen. Wem hat das ungleiche Wirtschaftsbündnis zwischen Mexiko auf der einen und den USA und Kanada auf der anderen Seite genutzt?
Asyl in den USA
Für viele Menschen aus den Entwicklungs- und Schwellenländern ist Deutschland das gelobte Land. Sie riskieren nicht selten Hab und Gut, Gesundheit und Leben, um hierher zu kommen und einen Asylantrag zu stellen.
Für die Familie Romeike allerdings ist das anders. Sie haben ihrer deutschen Heimat im letzten August den Rücken gekehrt und sind in die USA eingereist. Sie möchten ihre Kinder zuhause unterrichten, aber Deutschland ist eines der wenigen Länder in Europa, in dem die Heimschule verboten ist.
Die Romeikes leben jetzt in Morristown, einer kleinen Industriestadt im Osten des US-Bundesstaates Tennessee - und hoffen, dass ihr Asylantrag anerkannt wird.
Redaktion: Mirjam Gehrke