Gewalt bei indischem Autobauer
19. Juli 2012Nach den schweren Ausschreitungen in der Fabrik in Gurgaon nahe der Hauptstadt Neu Delhi wurde die Produktion vorübergehend eingestellt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden fast 100 Arbeiter festgenommen.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Der Autobauer selbst teilte mit, die Situation sei bei einer Betriebsversammlung eskaliert. Während der Diskussion seien Arbeiter auf Manager losgegangen und hätten die Einrichtung in Brand gesetzt. Ein Gewerkschafter erklärte dagegen, die Arbeiter hätten zunächst friedlich gegen die Entlassung von Kollegen protestiert; kurz darauf seien sie aber von angeheuerten Schlägern angegriffen worden.
Opfer aus Verwaltung und Management
Bei den Ausschreitungen wurde nach Angaben des Unternehmens ein Mitarbeiter getötet. Der Betreffende sei verbrannt. Mindestens 90 weitere Menschen seien mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, darunter zwei Japaner.
Bei den meisten Opfern handele es sich um Büroangestellte und Mitarbeiter des Managements. In Medienberichten heißt es, der Tote habe in der Personalabteilung als einer der Geschäftsführer gearbeitet.
Führend in Indien
Maruti Suzuki ist in Indien mit knapp 50 Prozent Marktanteil führend beim Verkauf von Personenwagen. Der japanische Autobauer Suzuki Motors ist mit 54 Prozent an dem Joint Venture beteiligt. In dem Werk in Gurgaon ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Protesten und Streikaktionen von Arbeitern gekommen. Etwa 2000 Mitarbeiter produzieren dort täglich 1200 Autos.
haz/det (rtr, dpa, afp)