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General Motors bastelt an Gesamtlösung für Opel

12. Juni 2012

Für den US-Autobauer General Motors hat die Sanierung des verlustreichen Geschäfts in Europa oberste Priorität. Das Europageschäft dürfe dem Konzern nicht mehr auf der Tasche liegen, betonte GM-Chef Akerson.

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Nordrhein-Westfalen/ ARCHIV: Das rote Licht einer Ampel leuchtet in Bochum vor dem Logo des Automobilkonzerns Opel an der Fassade des Opelwerks (Foto vom 18.02.09). Der US-Autokonzern General Motors (GM), zu dem die Adam Opel AG gehoert, veroeffentlicht am Donnerstag (16.02.12) im US-amerikanischen Detroit sein Ergebnis fuer das 4. Quartal und auessert sich zur Zukunft des deutschen Autobauers. (zu dapd-Text) Foto: Philipp Guelland/dapd
Symbolbild Opel AmpelBild: dapd

Die Gespräche mit den deutschen Gewerkschaften beträfen das Schicksal aller dortigen Werke, so GM-Vorstandschef Dan Akerson bei einem Aktionärstreffen in Detroit. Er bezeichnete die Verhandlungen als "konstruktiv", lehnte es aber ab, sich zur Zukunft des Opel-Werks in Bochum zu äußern. Das Bochumer Werk mit seinen 3100 Beschäftigten gilt als besonders von einer Schließung gefährdet.

Mit den Gewerkschaften in Polen und Großbritannien habe GM neue Arbeitsverträge aushandeln können. Die für die deutschen Werke zuständige Gewerkschaft IG Metall sei für die Vorschläge von GM weniger empfänglich gewesen, die Verhandlungen dauerten aber an, sagte Akerson.

Überkapazitäten abbauen

GM hat in Europa in den letzten zehn Jahren Verluste von rund 14 Milliarden Dollar angehäuft. Allein im ersten Quartal belief sich der Verlust auf 256 Millionen Dollar. Akerson will deshalb vor allem die Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Zudem müssten Überkapazitäten abgebaut werden, "wo und wann wir das können". Allerdings betonte Akerson: "Wir bekennen uns zu Opel. Das zeigen wir, indem wir Millionen in neue Modelle wie den (Gelände-Kleinwagen) Mokka investieren."

GM leidet auch unter dem schwachen Automarkt in Südeuropa, wo wegen der Schuldenkrise kaum noch Neuwagen verkauft werden. "Ich weiß nicht, ob wir schon den Tiefpunkt gesehen haben", sagte Akerson dem TV-Sender CNBC. Auch in Deutschland, dem wichtigsten europäischen Markt, hat Opel große Absatzprobleme.

Das Opel- Werk in Bochum gilt deshalb als von der Schließung bedroht. In der letzten Sanierungsrunde wurde bereits das Werk im belgischen Antwerpen geschlossen, 8000 Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Zudem verlagerte GM die Produktion des Kompaktwagens Astra von Deutschland nach England und Polen.

Der Opel-Aufsichtsrat will am 28. Juni über ein Sanierungsmodell beraten. Allerdings ist Opel noch bis Ende 2014 an einen Vertrag zur Standortsicherung gebunden, der betriebsbedingte Kündigungen und die Schließung von Fabriken ausschließt.

bea/qu (rtr, dapd, dpa)