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Gemischte Erwartungen bei Automesse in Peking

Klaus Ulrich23. April 2012

China ist der größte Wachstumsmarkt der Welt für Autos. Wegen einer Abkühlung drohen Überkapazitäten. Langfristig soll der Markt aber wieder anziehen.

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Eine Frau arbeitet in der Audi-Montagehalle im chinesischen Changchun (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Experten rechnen nach einer Schwächephase in diesem Jahr mit rund fünf bis zehn Prozent Wachstum auf dem chinesischen Automarkt. "Die Talsohle ist erreicht", sagte der Vizegeneraldirektor von Chinas Personenwagenvereinigung, Cui Dongshu, am Montag zum Auftakt der Internationalen Automesse in Peking. Trotzdem warnen Experten vor Überkapazitäten, weil im Reich der Mitte zu viele Autofabriken neu gebaut werden.

BMW zuversichtlich

Ungeachtet der Abkühlung erwartet der deutsche Luxushersteller BMW in diesem Jahr in China weiter ein "zweistelligen Wachstum". "Wir rechnen damit, dass der Markt sich etwas abschwächt", sagte der BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson vor Journalisten. Der Premiummarkt entwickle sich aber gut. Im ersten Quartal hatte BMW in China mit 80.000 verkauften Autos sogar ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingefahren.

Auf der Messe in Peking, auf der bis zum 2. Mai rund 800.000 Besucher erwartet werden, stellt BMW eine Langversion des 3er BMW vor. Solche langen Modelle sind besonders bei chinesischen Kunden sehr beliebt.

Audi auf Rekordkurs

Auch BMW-Konkurrent Audi bleibt Dank der glänzenden Geschäfte in China auf Rekordkurs. "Unser April wird sehr ordentlich", sagte Audi-Vertriebschef Peter Schwarzenbauer auf der Messe in Peking. Das Wachstum aus dem ersten Quartal setze sich fort. "Wir sehen keine Trendwende, auch 2012 erwarten wir zweistelliges Wachstum in China", bekräftigte der Vertriebschef. In Westeuropa, wo Audi zu Jahresbeginn Rückgänge in einzelnen Märkten verbucht hatte, laufe das Geschäft weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres.

Daimler präsentiert E-Auto

Zu den Höhepunkten der Messe zählte die Präsentation des von Daimler und seinem chinesischen Partner BYD (Build Your Dream) entwickelten Konzepts für das Elektroauto "Denza" für China, das ab 2013 in Produktion gehen soll. Die Kosten werden in Presseberichten mit knapp250.000 Yuan, umgerechnet rund 30.000 Euro, angegeben - nach Abzug der staatlichen Unterstützung.

Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen gab sich unbeeindruckt: "Ein neues Kapitel der Elektrofahrzeuge wird mit dem Denza, jedenfalls in technischer Sicht, nicht aufgeschlagen."

Nach der anfänglichen Euphorie über die Elektroautos in China setzt nach Angaben chinesischer Experten etwas Ernüchterung wegen hoher Preise und Problemen bei der Batterieentwicklung ein. Der Markt für Elektroautos weltweit entwickle sich langsamer als ursprünglich erwartet, sagte auch BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson.

ul/hp (dpa, rtr, afp)