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Geheimer Plan zur Teilung Mazedoniens enthüllt

23. Juli 2004

– Vorsitzender der Albanerpartei nennt Namen des Akademikers, der ihm diesen Vorschlag 2001 unterbreitet haben soll

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Skopje, 23.7.2004, UTRINSKI VESNIK, mazed., aus Tetovo

"Die Demokratische Union für Integration DUI hat sich bei den Verhandlungen über die kommunale Aufteilung in Mazedonien von Anfang an für die Neugestaltung von nur 34 Gemeinden eingesetzt. Keiner hat daran gedacht, die Aufteilung aufgrund ethnischer Grenzen und Prinzipien zu planen. Die Gemeinschaften dürfen nach ethnischer Zugehörigkeit nicht geteilt werden. Wir sollten die Zukunft Mazedoniens gemeinsam gestalten", sagte der Vorsitzende der Demokratischen Union für Integration, Ali Ahmeti, auf einer Pressekonferenz in Mala Recica (Westmazedonien – MD).

Die Auseinandersetzungen und die Beleidigungen bringen Ahmeti zufolge kaum Fortschritt. Die jüngsten Proteste gegen die Dezentralisierung des Landes bringen Mazedonien in eine Lage, dafür einen hohen Preis zu zahlen, nämlich die Ablehnung der Forderung nach Annäherung an die Europäische Union und NATO.

Auf die Frage, wie er die Aktion kommentiere, die notwendigen 150 000 Unterschriften für die Abhaltung eines Referendums zu sammeln, sagte Ahmeti: "Die Verfassung des Landes gibt den Bürgern das Recht dafür. Es ist aber ein falscher Augenblick für die Abhaltung eines Volksentscheids, weil das auch die Albaner motivieren wird, selbst Unterschriften gegen das Referendum oder für etwas anderes zu sammeln. Mazedonien sollte von solchen schädlichen Wettbewerben Abstand nehmen."

"Ich war der erste, der im Jahre 2001 einen geheimen Plan zur Teilung Mazedoniens enthüllte. Dieser Vorschlag kam von (dem Akademiker) Georgi Efremov, der als Vorsitzender der Mazedonischen Akademie der Künste und Wissenschaften alle Mitglieder dieses Hauses repräsentierte, wie ich meine Partei als Vorsitzender und das Vertrauen der Parteimitglieder verkörpere. Mir wurde vorgeschlagen z. B. Lipkovo (Nordmazedonien – MD) Kosovo anzugliedern. Wir können aber die Gräber der Verstorbenen nicht einfach so mitnehmen. Den Vorschlag habe ich abgelehnt und andere Details möchte ich nicht miteilen", so Ahmeti. (...)

Während der Pressekonferenz war zu beobachten, dass neben der albanischen auch die mazedonische Fahne aufgestellt war. Auf die Frage, ob die mazedonische Fahne zur Beruhigung der aufgebrachten Mazedonier wegen der territorialen Aufteilung aufgestellt sei, sagte Ahmeti, dass die Albaner sich bis 2001 als Mieter in Mazedonien gefühlt haben - sie wurden immer überstimmt. Jetzt fühlen sie sich als Bürger des Staates, den sie Heimat nennen. (fp)