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Gefällt Facebook: Der Börsengang als Erfolgsstory

18. Mai 2012

Der Internetkonzern konnte Aktien im Wert von 16 Milliarden Dollar losschlagen, die Gesamtbewertung liegt bei 104 Milliarden. Damit darf sich Facebook in eine Reihe mit Unternehmen wie GM und Visa einfügen.

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Abbildung des Facebook-Gefällt-mir-Daumen (Foto: dapd)
Bild: dapd

Facebook hat den größten Internet-Börsengang der Geschichte erfolgreich über die Bühne gebracht. Das soziale Netzwerk konnte seine Aktien zum anvisierten Höchstpreis losschlagen. Facebook und seine Alteigentümer nahmen insgesamt 16 Milliarden Dollar (umgerechnet 12,3 Milliarden Euro) ein. An diesem Freitag wird die Aktie zum ersten Mal an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt.

Pro Stück gingen die Anteilsscheine für 38 Dollar an die Investoren, wie Facebook mitteilte. Die Gesamtbewertung von Facebook liegt bei rund 104 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Google hatte bei seinem Börsengang 2004 Aktien für 1,7 Milliarden Dollar verkauft und kam auf eine Gesamtbewertung von 23 Milliarden Dollar. Heute sind es gut 200 Milliarden Dollar.

Zuckerberg bestimmt weiter die Geschicke

Facebook-Chef und Firmengründer Mark Zuckerberg selbst hat 30 Millionen seiner eigenen Anteilsscheine verkauft und damit gut 1,1 Milliarden Dollar eingenommen. Mit dem Geld will er fällige Steuern begleichen. Er besitzt aber noch einen Anteil im Gegenwert von gut 19,1 Milliarden Dollar und kontrolliert 57 Prozent aller Stimmrechte. Damit wird Zuckerberg auch künftig die Geschicke von Facebook bestimmen.

Der Börsengang ist der Höhepunkt einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Zuckerberg hatte Facebook zusammen mit Kommilitonen 2004 als digitales Jahrgangsbuch für Studenten auf die Beine gestellt. Schon im ersten Jahr zog das Netzwerk rund eine Million Nutzer an. Mittlerweile sind es gut 900 Millionen.

Facebook-Chef und Firmengründer Mark Zuckerberg (Foto: REUTERS)
Hat nun wirklich gut lachen: Facebook-Chef und Firmengründer Mark ZuckerbergBild: Reuters

Keine Werbeanzeigen mehr von General Motors

Die hohe Nutzerzahl macht Facebook für die Werbeindustrie interessant und erklärt die hohe Nachfrage der Investoren. Facebook ist allerdings eine Wette auf die Zukunft, denn noch sehen die Geschäftszahlen im Vergleich zu anderen Konzernen mau aus: Im vergangenen Jahr lagen der Umsatz bei 3,7 Milliarden Dollar und der Gewinn bei einer Milliarde Dollar.

Zuletzt waren Zweifel aufgekommen, ob die Megamilliarden-Wette aufgeht. So will der Auto-Gigant General Motors als einer der weltgrößten Werbetreibenden vorerst keine Anzeigen mehr auf Facebook schalten, weil die Nutzer dadurch kaum erreicht würden. Überdies nutzen immer mehr Nutzer Facebook auf ihren Smartphones, wo kaum Werbung zu sehen ist und entsprechend die Einnahmen ausbleiben.

Drei Mal den Börsengang aufgestockt

Dennoch war der Ansturm der Investoren enorm. Facebook hatte seinen Börsengang drei Mal aufgestockt. Zusammen mit der sogenannten Mehrzuteilungsoption - eine Art Aktienreserve der Banken - könnte Facebook bis zu 18,4 Milliarden Dollar einsammeln. Damit würde das Zuckerberg-Unternehmen an die beiden größten Börsengänge der US-Geschichte anschließen: Die Kreditkartenfirma Visa hatte 2008 19,7 Milliarden Dollar eingenommen und General Motors 2010 nach seinem Neustart 18,1 Milliarden Dollar.

Rekord-Börsengang für Facebook

Weltweit noch größer waren lediglich die Börsengänge dreier chinesischer Finanzkonzerne. Schon gibt es Bedenken, Facebook könnte den Markt für Aktienplatzierungen austrocknen: Denn die Investoren können ihr Geld nur einmal ausgeben und für andere Unternehmen, die aufs Parkett streben, bleibt dann weniger übrig.

sti/se (afp, dapd, dpa)