LGBTQ-Rechte: lesbische EM-Spielerinnen als Vorbilder
Anders als im Männerfußball ist Homosexualität bei den Frauen kein Tabuthema. Viele Spielerinnen gehen offen mit ihren Beziehungen um und sind Vorbilder für Frauen und Mädchen, denen das Coming Out nicht leichtfällt.
Pernille Harder (Dänemark)
Die dänische Top-Spielerin des FC Bayern lebt seit über zehn Jahren mit einer Frau zusammen. "Ich bin stolz darauf, dass wir von Anfang an wir selbst sein und unsere Beziehung offen zeigen konnten. Man kann lieben, wen auch immer man liebt, ohne sich dafür schämen zu müssen", sagt Harder in einer Doku ihres Vereins über das Leben mit Partnerin Magdalena Eriksson - die auch bei der EURO dabei ist.
Magdalena Eriksson (Schweden)
In München spielen sie in einem Team, bei der EURO trifft das Paar im ersten Gruppenspiel als Gegnerinnen aufeinander. Dass sie lesbisch sind und es offen zeigen, hat für Eriksson und Harder nie ein Problem dargestellt - im Gegenteil: "Wir erhalten so viele Nachrichten, dass wir Leuten dabei geholfen haben, sich besser in ihrer eigenen Sexualität und mit sich selbst fühlen", sagt die Schwedin.
Beth Mead (England) und Viviane Miedema (Niederlande)
Sie gehören zu den besten Angreiferinnen Europas und werden vor einigen Jahren ein Paar, als sie gemeinsam für den FC Arsenal spielen. "Ich habe mich nie geoutet und gesagt, dass ich lesbisch bin, weil ich es nicht musste", sagt Mead 2022 in einem TV-Interview. "Ich bin einfach ich. Du kannst nicht beeinflussen, in wen du dich verliebst - und wenn du glücklich bist, ist das alles, was zählt."
Ann-Katrin Berger (Deutschland) und Jess Carter (England)
Deutschlands Torfrau Ann-Katrin Berger (l.) und die englische Defensivspielerin Jess Carter (r.) sind seit 2019 ein Paar und seit kurzem sogar verlobt. "Ich war und bin offener als Ann, was unsere Beziehung in der Öffentlichkeit angeht", sagt Carter. "Das liegt einfach daran, dass Ann ein sehr privater Mensch ist, während ich eher so bin: 'Die ganze Welt kann es wissen, und es wäre mir egal.'"
Irene Paredes (Spanien)
Die spanische Abwehrspielerin macht aus ihrer Beziehung zur Hockey-Nationalspielerin Lucia Ybarra weder ein Geheimnis, noch eine große Sache. Die beiden Top-Sportlerinnen sind seit Juni 2020 verheiratet und haben einen gemeinsamen zweijährigen Sohn. Beide teilen auf Instagram regelmäßig Einblicke in ihr Familienleben und gelten als Vorbilder für Sichtbarkeit von Homosexualität im Profisport.
Lina Hurtig (Schweden)
Die Angreiferin ist schon seit 2019 mit ihrer ehemaligen Mitspielerin Lisa Hurtig (geborene Lantz) verheiratet. Die beiden sind seit 2021 Eltern einer Tochter. In einem Interview erzählt Lina Hurtig 2020 davon, wie es war, als die Beziehung öffentlich wurde. "Ich war etwas überrascht. Leute kamen im Stadion auf mich zu und sagten, es sei inspirierend zu sehen, dass wir so offen damit umgehen."
Lea Schüller (Deutschland)
Die deutsche Topstürmerin geht mit ihrer Sexualität offen um. Um ihre frühere Beziehung mit der österreichischen Top-Seglerin Lara Vadlau macht sie kein Geheimnis. "Dass Frauen Frauen lieben, ist bei uns in der Bundesliga und im Nationalteam völlig natürlich", sagt sie. "Bei den Männern ist das ganz anders, vielleicht weil die Aufmerksamkeit höher ist"
Guro Reiten (Norwegen)
Die Norwegerin outet sich 2022 als Reaktion auf einen homophoben Anschlag, bei dem in Oslo zwei Menschen getötet werden. "Manche Leute denken, ich verdiene es nicht zu leben, weil ich so bin, wie ich bin", sagt sie damals im Interview mit der Zeitung "VG". "Ich bin stolz darauf, wer ich bin, und ich werde das nicht verbergen."