Müller, Alonso, Tah: Abschiedswochenende in der Bundesliga
12. Mai 2025"Es ist ein unglaubliches Gefühl nach so viel harter Arbeit. Ich genieße es sehr und hoffe, dass es nur ein Anfang war", freute sich Bayern Münchens Torjäger Harry Kane nachdem er zum ersten Mal die traditionelle Bierdusche genießen durfte, die es München immer dann gibt, wenn der FC Bayern etwas gewonnen hat.
Für Kane ist die deutsche Meisterschaft, die seit vergangenem Wochenende feststeht, der erste Titel seiner Karriere. Nach dem 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gab es nun auch die Ehrung und die Übergabe der Meisterschale.
Bedeutender als die Meisterfeier auf dem Rasen war aber der Abschied von Bayern-Klublegende Thomas Müller von den eigenen Fans. Nach 25 Jahren im Verein, 17 davon als Profi, erhält er keinen Vertrag mehr.
"Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein", sagte er nach seinem letzten Heimspiel in seiner Abschiedsrede. "Aber ich bin nicht traurig, ich freue mich auf das, was kommt - auch wenn es nicht halb so schön sein wird. Ich liebe euch alle! Macht's gut, Servus!"
BVB crasht Abschiedsparty in Leverkusen
Ein doppeltes "Servus!", beziehungsweise ein rheinisches "Tschöö!" und spanisches "Adios!", gab es beim entthronten Meister Bayer Leverkusen vor und nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund. Neben Meistertrainer Xabi Alonso verlässt Verteidiger Jonathan Tah den Verein nach zehn Jahren.
Beide wurden vor dem Spiel geehrt und nach der Partie von den Fans gefeiert, in der sich Dortmund als Partycrasher betätigte und mit 4:2 gewann. Der BVB bewahrte sich damit die Chance auf die Teilnahme an der Champions League.
"Nach dem Spiel war es ein verdienter Moment für alle - für die Fans, für die Spieler", sagte Alonso. "Das Stadion war für mich ein besonderes, so viel habe ich hier in den letzten drei Jahren gelernt. Ich werde das nie vergessen. Ich muss dankbar sein."
"Es kommen alle Bilder in den Kopf, die Höhen und Tiefen, die man erlebt hat, alles, was man durchgemacht hat und deswegen ist es definitiv sehr, sehr emotional", sagte Tah, der einige Tränen vergoß. "Die Verbindung zu den Jungs, zu den Fans ist unglaublich gut und deswegen fühlt es sich gerade so an, aber es ist auch gut, dass es sich so anfühlt."
Bochum und Kiel steigen ab
Tränen gab es auch bei den Spielern und Fans des VfL Bochum und von Holstein Kiel. Die Bochumer verloren ihr Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 mit 1:4 und stehen als Absteiger fest.
Trotz des bitteren Ausgangs der Saison wurde das Team schon während des Spiels von den Fans getröstet und gefeiert. "Der VfL steigt wieder auf", schallte es von den Rängen.
"Wir werden alles tun, um das zu reparieren", versprach auch Bochums Trainer Dieter Hecking mit feuchten Augen per Stadionmikrofon nach dem Spiel. Für den VfL Bochum ist es der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte.
Die Kieler verloren ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 1:2 und müssen nach nur einer Saison wieder den Gang in die 2. Liga antreten. Als Aufsteiger mit kleinem Stadion und geringem Etat waren sie ohnehin als krasser Außenseiter an den Start gegangen.
"Wir können stolz darauf sein, was wir geleistet haben", sagte Trainer Marcel Rapp und haderte dennoch mit dem Ausgang. "Ich glaube, wir haben nicht die perfekte Saison gespielt, die wir für den Klassenerhalt gebraucht hätten."
Heidenheim: Relegation oder Rettung?
Wer in der Abschlusstabelle 16. wird und damit in die Relegation muss, entscheidet sich erst am letzten Spieltag. Derzeit ist der 1. FC Heidenheim Drittletzter. Der FCH gewann mit 3:0 bei Union Berlin und geht mit 29 Punkten und einem Torverhältnis von -24 in die letzte Partie am kommenden Wochenende zu Hause gegen Werder Bremen, das Heidenheim gewinnen muss, um sich zu retten.
Theoretisch in Reichweite liegen noch die TSG Hoffenheim (32 Punkte, -18) und der FC St. Pauli (32, -11). Die Hoffenheimer treten gegen den FC Bayern an, St. Pauli spielt zu Hause gegen Bochum.
Ergebnisse und Torschützen des 33. Bundesliga-Spieltags:
Bayern München - Bor. Mönchengladbach 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Kane (31.), 2:0 Olise (90.)
Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund 2:4 (1:2)
Tore: 1:0 Frimpong (31.), 1:1 Brandt (33.), 1:2 Ryerson (43.), 1:3 Adeyemi (73.), 1:4 Guirassy (77.), 2:4 Jo. Hofmann (90.+2)
Eintracht Frankfurt - FC St. Pauli 2:2 (1:2)
Tore: 1:0 Kristensen (1.), 1:1 Saliakas (4.), 1:2 Guilavogui (16.), 2:2 Batshuayi (71.)
Holstein Kiel - SC Freiburg 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Rosenboom (24.), 1:1 Manzambi (45.+2), 1:2 Höler (58.)
VfL Bochum - FSV Mainz 05 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Amiri (45.+3), 0:2 Mwene (53.), 0:3 Burkardt (73.), 1:3 Holtmann (84.), 1:4 Nebel (90.+3)
VfB Stuttgart - FC Augsburg 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Karazor (8.), 2:0 Woltemade (51.), 3:0 Millot (80.), 4:0 Demirovic (87.)
Rote Karte: Essende (12./grobes Foulspiel)
Werder Bremen - RB Leipzig 0:0
Tore: keine
VfL Wolfsburg - TSG 1899 Hoffenheim 2:2 (1:1)
Tore: 1:0 Östigard (1./Eigentor), 1:1 Kaderabek (34.), 2:1 Wind (81.), 2:2 Bülter (84.)
1. FC Union Berlin - 1. FC Heidenheim 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Beck (12.), 0:2 Schöppner (56.), 0:3 Beck (73.)