Freiwillige Waffenabgabe in Mazedonien soll verschoben werden
23. Juli 2003Skopje, 23.7.2003, DNEVNIK, mazed.
Die internationale Gemeinschaft hat vorgeschlagen, die Aktion über die freiwillige Waffenabgabe in Mazedonien besser zu organisieren und sie auf das kommende Frühjahr zu verschieben. "Es ist besser die Aktion abzusagen, als sie schlecht vorbereitet zu beginnen", so Diplomaten gegenüber der Regierung in Skopje.
"Die Verschiebung der Aktion soll nicht falsch verstanden werden. Die Waffen werden so oder so im Frühjahr gesammelt. Die Aktion soll sorgfältig vorbereitet werden und dafür braucht man halt etwas mehr Zeit", sagte der Vorsitzende des Koordinationsrates des Parlaments, Gzim Ostreni.
Auf der letzten Sitzung des Rates nahmen auch die Botschafter der Europäischen Union, der NATO und der USA, Alexis Bruns, Nicolaas Biegman und Lawrence Butler teil. Alle drei haben der Regierung in Skopje vorgeschlagen, die Aktion über die freiwillige Waffenabgabe zu vertagen, um sie besser organisieren zu können.
Für eine gute Vorbereitung seien zwei bis drei Monate notwendig, und sie könne im Oktober beginnen, damit die Waffenabgabe im Frühjahr ohne Störungen starten könne, so die ausländischen Diplomaten.
Die Verfasser der Aktion sollen auch garantieren, dass diejenigen, die Waffen freiwillig abgeben, nicht namentlich erfasst werden. Gegen sie soll auch später nicht ermittelt werden.
Die internationale Gemeinschaft ist bereit, Hilfe bei der Aktion zu leisten und die guten Beispiele bei den ähnlichen Aktionen in Bosnien, Albanien und Kosovo auch in Mazedonien zu wiederholen. Zeit bräuchte man auch für die Beschaffung der notwendigen Gelder dafür.
Die Vertreter der internationalen Gemeinschaft teilen die Haltung des mazedonischen Innenministers Hari Kostov nicht, die Aktion in diesem Herbst zu beginnen. Nirgendwo in der Welt wurde eine freiwillige Waffenabgabe ohne vorherige professionelle Vorbereitung erfolgreich durchgeführt, behaupten die Diplomaten.
Der Vorsitzende des Koordinationsrates Gzim Ostreni schlägt vor, zunächst die Bevölkerung zu überreden, die Waffen freiwillig abzugeben. Dies wäre die erste Phase der Aktion. "Die Vorbereitungen beinhalten auch Arbeitseinleitungen sowie Kurse zur Ausbildung der Kommissionsmitglieder im Umgang mit Waffen", fügte Ostreni hinzu. (...) (fp)