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Forschende entdecken Protein, das uns alt macht

25. Februar 2025

Graue Haare, Falten, schleichender Verfall - verantwortlich dafür ist das Protein AP2A1. Könnte diese Erkenntnis in Zukunft das Leben verlängern und die Behandlung von altersbedingten Krankheiten verbessern?

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Eine alte Hand hält die Hand eines Kindes
Ewig jung - die neuen Erkenntnisse könnten ein Schritt in diese Richtung seinBild: RODGER BOSCH/AFP/Getty Images

Tutto passa - alles vergeht, der Mensch altert. Deshalb sucht die Menschheit seit langem nach Jungbrunnen, Elixieren oder Anti-Aging-Produkten, die ewige Jugend versprechen.

Forschenden aus Japan haben nun ein Protein entdeckt, das für den Alterungsprozess verantwortlich ist. Wird es blockiert, lässt sich die Zellalterung verlangsamen oder sogar umkehren.

Menschen könnten so nicht nur länger leben. Auch altersbedingte Krankheiten wie Osteoporose, Herzkrankheiten, einige Krebsarten oder neurodegenerative Krankheiten könnten so abgemildert werden. Manche Krankheit ließe sich möglicherweise verhindern, bevor sich die ersten Symptome zeigen.

Wie lässt sich Krebs verhindern?

Protein AP2A1 macht Zellen größer und inaktiver

Beim Alterungsprozess werden die Zellen allmählich inaktiver. Sie teilen sich nicht mehr, sterben aber auch nicht ab. Dieser Zustand wird als Seneszenz oder auch als "Zellalterung" bezeichnet.

Die seneszenten Zellen sind nicht nur älter, sondern auch deutlich größer. Wahrscheinlich liegt das an Proteinen, die die sogenannten Stressfasern in den Zellwänden verdicken und so unbeweglicher machen.

"Ein faszinierender Hinweis ist, dass Stressfasern in seneszenten Zellen viel dicker sind als in jungen Zellen, was darauf hindeutet, dass Proteine ​​in diesen Fasern helfen, ihre Größe aufrechtzuerhalten", so der leitende Studienautor Pirawan Chantachotikul.

Als das verantwortliche Protein konnten die Forschenden das Protein AP2A1 (Adaptor Protein Complex 2, Alpha 1 Subunit) identifizieren, das überwiegend in seneszenten Zellen vorkommt.

"Die Unterdrückung von AP2A1 in älteren Zellen kehrte die Seneszenz um und förderte die Zellerneuerung, während die Überexpression von AP2A1 in jungen Zellen die Seneszenz beschleunigte", so Shinji Deguchi, der leitende Autor der Studie.

Sicherlich wird es noch dauern, bis die Erkenntnis eine praktische Anwendung finden. Aber im Gegensatz zu vielen Anti-Aging-Produkten könnten sie tatsächlich zu einem verlängerten Leben und einer verbesserten Gesundheit beitragen. Denn sie doktern nicht nur an den typischen Alterungssymptomen herum, sondern behandeln die zellularen Ursachen der Alterungsprozesse.

 

Quelle:

AP2A1 modulates cell states between senescence and rejuvenation

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DW Mitarbeiterportrait | Alexander Freund
Alexander Freund Wissenschaftsredakteur mit Fokus auf Archäologie, Geschichte und Gesundheit