Flüchtlingselend in Nordwest-Pakistan
21. Juli 2009Das von Pashtunen bewohnte Swat-Tal im Nordwesten Pakistans galt lange als Obstgarten und Urlaubsgebiet des Landes. Grund dafür war das gemäßigte Klima in der Region. Seit aber in den 90er-Jahren die extremistischen Taliban dort Fuß gefasst haben, ist es eine Unruheprovinz geworden. Die terroristischen Untergruppen der Taliban rüsten sich dort neu auf und provozierten immer wieder die pakistanische Regierung, bis diese Ende April zurückschlug. Gedrängt von den USA legte die Armee per Flächenbombardement sämtliche Orte in Schutt und Asche - und tausende unbeteiligte Zivilisten starben. Drei Millionen Flüchtlinge suchten in eilig aufgebauten Lagern Schutz, wo sie jetzt unter sehr schwierigen Bedingungen leben müssen.
Viele chancenlose Kandidaten bei der Afghanistan-Wahl
Am 20. August wird in Afghanistan ein neuer Präsident gewählt. Die momentan amtierende Regierung von Präsident Hamid Karsai ist sehr unbeliebt. Sie gilt als korrupt und unfähig, die Wirtschaft des Landes liegt am Boden, in fast allen Regionen gibt es Aufstände gegen die internationalen Truppen im Land und nicht mal in der Hauptstadt Kabul scheint Karsai alle Fäden in der Hand zu halten. Dennoch gilt er bei der Wahl in einem Monat als Favorit, und die anderen 40 Kandidaten für das Präsidentenamt können bestenfalls darauf hoffen, dass er die absolute Mehrheit verfehlt und eine Stichwahl nötig wird. Aber auch dabei hätten nur wenige Herausforderer eine reelle Chance.
Traditionswahlkampf in Japan
In der japanischen Politik war es seit 50 Jahren oftmals so - nach einer gewissen Zeit und nach mehr oder weniger großen Problemen oder Skandalen wurden Neuwahlen anberaumt - die dann immer die jetzt regierende Liberaldemokratische Partei LDP gewann. Und so ähnlich fing es auch diesmal wieder an: Ministerpräsident Taro Aso von der LDP hat nach einer Serie von Niederlagen bei den Kommunalwahlen das Parlament aufgelöst und eine Neuwahl für den 30. August angekündigt. Aber diesmal könnte es tatsächlich am Schluss anders kommen - sagen die letzten Umfragen. Danach unterstützen derzeit 56 Prozent der Wähler die oppositionelle Demokratische Partei (DPJ) und nur 23 Prozent die LDP. So tritt Ministerpräsident Aso gegen den Parteichef der DPJ, Yukio Hatoyama an. Und damit kämpfen die Enkel zweier ehemaliger Ministerpräsidenten gegeneinander.
Redaktion: Ralf Buchinger