Feuer in Kalifornien schwächen sich ab
1. November 2019Das sogenannte Kincade-Feuer nördlich von San Francisco im Bezirk Sonoma County habe seit voriger Woche 141 Wohnhäuser zerstört, gaben die Behörden bekannt. Knapp 5800 Menschen durften immer noch nicht in ihre Häuser zurückkehren. Zeitweise hatten 180.000 Anwohner die bedrohten Gebiete verlassen müssen. Die Flammen breiteten sich auf eine Fläche von mehr als 310 Quadratkilometern aus. Todesopfer gab es aber nicht.
Bei abschwächenden Winden machten auch die Einsatzteams nahe Los Angeles Fortschritte bei den Löscharbeiten an mehreren Feuerfronten. Doch bei anhaltender Trockenheit und Wärme ist die Feuergefahr in Südkalifornien weiterhin sehr hoch. Im Raum San Bernardino, östlich von Los Angeles, kämpfen immer noch rund 500 Feuerwehrleute gegen Flammen an. Mindestens sechs Häuser brannten ab. Die Ursache für das Feuer ist nicht bekannt.
Trotz des nachlassenden Windes, blieben die Warnungen vor Brandgefahr durch eventuell wieder aufkommende Winde und extrem trockene Bedingungen für einige Binnenlandgebiete nördlich und westlich von Los Angeles bestehen.
Durch die Feuer blieben etliche Schulen in den betroffenen Regionen auch an diesem Freitag geschlossen. Wetterprognosen gehen von einer ruhigen kommenden Woche aus.
PG&E erneut im Fokus
Als Auslöser der Brände werden Versorgungsleitungen und andere elektrische Geräte vermutet. Der umstrittene Stromkonzern Pacific Gas & Electric, PG&E, stellte die Stromversorgung in zahlreichen betroffenen Bezirken ein. So sollten Stromleitungen vor Beschädigungen oder Stürzen durch starke Winde und Funkenbrände geschützt werden. Nach den tagelangen Stromabschaltungen waren am Donnerstag in Nordkalifornien immer noch mehr als 36.000 Haushalte im Dunkeln. Die vorbeugenden Blackouts hatten zeitweise knapp eine Million Haushalte und Unternehmen betroffen.
PG&E steht seit langem in der Kritik. Marode Leitungen sollen bereits im vergangenen November einen der verheerendsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens ausgelöst haben. Über 80 Menschen starben in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise in den Flammen. Durch den öffentlichen Druck bekannte sich der Konzern zu seiner Verantwortung. Durch die möglichen Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe meldet PG&E zu Beginn des Jahres 2019 Insolvenz an. Im Juni einigte sich das Unternehmen dann mit örtlichen Behörden auf einen Vergleich in Höhe von einer Milliarde Dollar.
cgn/qu (ap, dpa, rtre, orf.at)