Erneut falscher Raketenalarm
16. Januar 2018Drei Tage nach dem Raketen-Fehlalarm auf Hawaii hat auch in Japan ein falscher Alarm die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Der TV-Sender NHK warnte auf seiner Website vor einem nordkoreanischen Angriff. "Nordkorea hat anscheinend eine Rakete gezündet. Suchen Sie Zuflucht in Gebäuden oder in der U-Bahn", hieß es in der Eilmeldung, die auch in der Nachrichten-App der NHK erschien. Bereits fünf Minuten später gab der Sender Entwarnung und bat seine Nutzer um Entschuldigung. Der Fehler sei auf einen Bedienungsfehler beim Umgang mit Eilmeldungen für die Internet-Dienste zurückzuführen, sagte der Nachrichtensprecher der 19.00-Uhr-Sendung und verbeugte sich zum Zeichen der Entschuldigung. Panik-Reaktionen wie auf Hawaii gab es in Japan offensichtlich nicht.
Chaos in Hawaii
Erst am Samstag hatte ein falscher Raketenalarm im US-Bundesstaat Hawaii für Chaos gesorgt. Ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes (EMA) hatte versehentlich eine automatische Nachricht auf alle aktivierten Handys verschickt, in der eindringlich vor einer ballistischen Rakete im Anflug gewarnt wurde. Vor dem Hintergrund des Konflikts um das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenprogramm löste die Meldung, die erst nach rund 40 Minuten aufgehoben wurde, für Panik.
Auch Japan fühlt sich durch Nordkoreas Raketen- und Atombombentests bedroht. Pjöngjang schießt immer wieder Raketen in Richtung des Nachbarlandes ab, von denen einige auch japanisches Territorium überqueren. Die Spannungen in der Region haben sich verschärft, seit Nordkorea im September seinen sechsten und bislang stärksten Atomtest vornahm und im November den erfolgreichen Test einer ballistischen Interkontinental-Rakete verkündete, die auch das amerikanische Festland erreichen könnte.
sth/HF (afp, rtr)