Europol: Extremisten ködern zunehmend Kinder im Internet
3. Juni 2025Islamistische und rechtsextreme Organisationen zielen im Internet immer stärker auf die Schwächen junger Menschen ab, aber auch auf deren besondere Online-Fähigkeiten. Das fand die EU-Polizeibehörde Europol im Rahmen eines europaweiten Aktionstagesheraus. Daran beteiligten sich 16 Staaten, darunter auch Deutschland.
Radikalisierung durch Propaganda
Bei dem Aktionstag meldeten polizeiliche Ermittler mehr als 2000 Links, die zu gewaltverherrlichender und terroristischer Propaganda eigens für Minderjährige führten. Europol-Direktorin Catherine De Bolle sagte, eine Zusammenarbeit mit Internet-Unternehmen sei unerlässlich, um eine Radikalisierung von Minderjährigen zu verhindern.
Zu den Taktiken der Manipulation gehört laut Europol der Einsatz von KI-generierten Bildern, Texten und Videos, die ein jüngeres Publikum ansprechen sollen. Neben zielgruppengerecht aufbereiteten visuellen Inhalten werde teils auch terroristisches Material mit Gaming-Elementen verknüpft.
Wunsch nach Vergeltung
Besorgniserregend sei eine zunehmende Verwendung von Opfer-Narrativen, betonte die EU-Behörde mit Sitz im niederländischen Den Haag. Dabei würden unter anderem Bilder verletzter oder getöteter Kinder in Konfliktgebieten eingesetzt, um eine emotionale Identifikation herzustellen und den Wunsch nach Vergeltung zu schüren.
wa/se (kna, europol.europa.eu)