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EU-Kommissar hält Schuldenschnitt für nötig

17. November 2012

Kanzlerin Merkel ist strikt gegen einen Schuldenerlass für Griechenland. Doch nun widerspricht ihr ausgerechnet ein Parteifreund - Günther Oettinger, der deutsche Energie-Kommissar in Brüssel.

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Guenther Oettinger (Foto: afp)
Bild: AFP/Getty Images

Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hält einen Schuldenerlass für Griechenland für unausweichlich. Das machte er hinter verschlossenen Türen bei einem Vortrag vor SPD-Politikern am Donnerstag in Brüssel deutlich, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Oettinger bestätigte dem Blatt auf Anfrage: "Am Ende des Tages werden wir um einen Schuldenschnitt der öffentlichen Gläubiger für Griechenland nicht herumkommen."

Damit stellt sich Oettinger gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Bundesregierung lehnt einen Schuldenerlass bislang strikt ab. Doch das könnte sich ändern, prognostiziert der Wirtschaftsweise Lars Feld. Spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst 2013 werde es einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland geben, sagte der Freiburger Ökonom den "Stuttgarter Nachrichten": "Um wieder auf die Beine zu kommen, braucht Griechenland vermutlich eine Umschuldung mit allen Gläubigern".

Weitere 33 Milliarden nötig

Schon heute zeichnet sich ab, dass Griechenland weitere Milliardenhilfen brauchen wird. Denn die Finanzminister der Eurozone haben sich bereits grundsätzlich geeinigt, dass Griechenland zwei Jahre mehr Zeit bekommen soll, um die geforderten Sparauflagen umzusetzen.

In diesem Fall bräuchte das hochverschuldete Land aber weitere knapp 33 Milliarden Euro. Woher das Geld kommen soll, ist bislang unklar. Die endgültige Entscheidung über den Aufschub und seine Finanzierung wollen die internationalen Geldgeber in der kommenden Woche treffen.

det/sti (afp, dapd, dpa, rtr)