Etappensieg für Apple
25. August 2012Samsung hat im weltweit ausgefochtenen Patentstreit mit Apple in den USA das Nachsehen: Ein Geschworenengericht im kalifornischen San Jose gab dem US-Konzern recht und verurteilte das südkoreanische Unternehmen zur Zahlung von 1,05 Milliarden Dollar (838 Millionen Euro) Schadensersatz. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Südkoreaner in ihren Geräten wichtige Funktionen des iPad und des iPhones von Apple kopierten. Zusammen verkaufen beide Konzerne mehr als die Hälfte aller Smartphones in der Welt. Das Vorgehen von Apple wird auch als Angriff auf Konkurrent Google und dessen Handy-Betriebssystem Android gewertet.
Weltweit vor Gerichten
Samsung erklärte, das Urteil schade dem amerikanischen Verbraucher. Es behindere Innovationen und treibe die Preise in die Höhe. Das letzte Wort sei weder in diesem Fall noch in anderen Schlachten gesprochen, die derzeit weltweit vor Gerichten ausgefochten würden, hieß es in einer Erklärung. Andere werden etwa in Deutschland, Großbritannien oder Australien ausgetragen.
Vor dem Urteil in den USA hatte ein südkoreanisches Gericht beide Parteien der Patentverletzung schuldig befunden. Es untersagte Samsung den Verkauf von zehn Produkten, darunter das Mobiltelefon Galaxy S II. Apple wiederum wurde der Verkauf von vier Geräten untersagt, darunter das iPhone 4. Insgesamt laufen weltweit rund 50 juristischen Verfahren, die Telekommunikationsfirmen gegeneinander angestrengt haben, um sich eine bessere Position im rund 219 Milliarden Dollar großen Markt für Smartphones und Tablet-PCs zu sichern.
Der Streit zwischen Apple und Samsung hatte im vergangenen Jahr begonnen. Apple wirft seinem Konkurrenten unter anderem vor, das Design seines iPads und seines iPhones nachzuahmen. Samsung wiederum wirft Apple vor, gegen Patente bei der Wireless-Kommunikation zu verstoßen.
hp/re (rtr, dapd, dpa)