Es geht weiter mit oder ohne Kosovo-Serben
5. November 2004Belgrad, 4.11.2004, DW-RADIO/Serbisch, Ejub Stitkovac
UNMIK-Chef Søren Jessen-Petersen hat am Ende seines zweitägigen Belgrad-Besuchs erklärt, "nach den Wahlen im Kosovo haben wir die folgenden Schritte definiert. Sie werden angewendet, sobald die neue Kosovo-Regierung gebildet ist".
"Das Hauptziel der neuen Kosovo-Regierung ist nach ihrer Konstituierung die Umsetzung der Standards, die die Voraussetzung für eine stabile, demokratische und multiethnische Gesellschaft sind. Dies bezieht sich insbesondere auf die Lage der Minderheiten, die Sicherheit, den Rechtsstaat, die Flüchtlingsrückkehr und die Dezentralisierung". Dies erklärte am Ende seines Belgrad-Besuchs UNMIK-Chef Jessen-Petersen. Er fügte dem hinzu, die Behörden im Kosovo würden nicht auf Beschlüsse aus Belgrad warten, ob sich die Kosovo-Serben den dortigen Institutionen anschließen und an der Dezentralisierung beteiligen. In den Gesprächen zwischen offiziellen Vertretern Serbiens und der Staatengemeinschaft bestand kein Zweifel daran, dass der Dialog zwischen Belgrad und Pristina unerlässlich ist. (...)
Serbiens Präsident Boris Tadic sagte nach dem Gespräch mit Petersen, man sollte sich keinen Illusionen hingeben: "Politiker, die heute in Serbien behaupten, es sei möglich, dass das Kosovo Teil Serbiens in der Form bleibt, wie es früher der Fall war, betrügen das Volk. Das ist nicht möglich, es bedeutet allerdings nicht, dass wir damit aufhören, um das Kosovo zu kämpfen – und zwar nicht mehr nur mit Worten und Parolen. Wir werden vielmehr mit sehr konkreten Plänen und umsetzbaren und realistischen Lösungen kämpfen". Er hat auch seinen Standpunkt zu Schlüsselfragen geäußert: "Ich werde auch weiterhin auf Dezentralisierung und allen geforderten Zuständigkeiten bestehen, die ich im Wahlaufruf an die serbischen Wähler im Kosovo genannt habe. Diese Zuständigkeiten beziehen sich auf das Gesundheitswesen, Kultur, Justiz und die lokale Polizei". (...) (md)