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Ertrunkene kosovo-albanische Kinder beigesetzt

22. März 2004

– Familienangehörige rufen Kosovo-Albaner zur Ruhe auf

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Bonn, 22.3.2004, DW-radio/Albanisch, Esat Ahmeti

In Cabër (serb.: Cabra - MD) sind am Sonntag (21.3.) die beiden im Fluss Ibër (serb.: Ibar – MD) ertrunkenen Kinder unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit beigesetzt worden. Nach ihrem Tod war es in der vergangenen Woche in großen Teilen Kosovas zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.

Obwohl die Angehörigen der ertrunkenen Kinder sich öffentlich gegen eine massenhafte Teilnahme an der Beerdigung ausgesprochen hatten, nahmen unter starken Sicherheitsvorkehrungen Tausende Trauergäste an der Zeremonie teil.

Familienangehörige der Kinder forderten die Bürger Kosovas auf, friedlich zu bleiben und die Trauer nicht durch Gewalttaten zu stören. Die Mutter eines der Jungen, Sevdija Deliu, erklärte laut Medienberichten: "Ich rufe zur Ruhe auf. Wir wollen keinen weiteren Opfer".

Auch Premierminister Bajram Rexhepi und viele Minister und Vertreter der albanischen Parteien Kosovas sowie internationale Vertreter nahmen an der Trauerfeier teil. Rexhepi schloss sich mit einem Aufruf zu Frieden und Zurückhaltung den Familien der Kinder an.

Rexhepi: "Ich würde den Aufruf der Familien wiederholen und denke, dass sie das bestmögliche gesagt haben. Der Verhalten der Teilnehmer der Beisetzung zeigt die große Würde der Kosovaren, die es gezeigt haben, dass sie in der Lage sind, sich in den traurigen Momenten zurück zu halten."

Die Beisetzung der Kinder war von einem großen Sicherheitsaufgebot begleitet. Der Ort Cabër und die Umgebung wurden ständig mit Hubschraubern überflogen. KFOR-Truppen und UN-Polizei sicherten alle Straßen mit Schützenpanzern und Maschinenpistolen. (Übersetzung Arben Bytyqi (MK)