Erste Hilfslieferung seit Kriegsbeginn im Sudan angekommen
28. Dezember 2024Seit fast zwei Jahren herrscht im Sudan Bürgerkrieg. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des nordostafrikanischen Landes, etwa 24,6 Millionen Menschen, sind laut der Vereinten Nationen von einer akuten Ernährungsunsicherheit betroffen. Nun ist erstmals seit Beginn des Krieges eine Hilfslieferung im Süden der Hauptstadt Khartum angekommen. Wie ein Freiwilligennetzwerk zur Koordinierung der Hilfen und auch das Welternährungsprogramms der UN (WFP) per Social-Media-Post mitteilten, trafen in der Region Dschebel Aulia insgesamt 28 Lastwagen ein.
Zu dem Konvoi gehörten demnach 22 LKWs mit Nahrungsmitteln vom WFP, ein Truck der Organisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Care" sowie fünf Lastwagen mit Medikamenten des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.
Konfliktgebiet von der Außenwelt nahezu abgeschnitten
Nach Angaben der Hilfsorganisationen sollen die Lieferungen dazu beitragen, den "dringenden Gesundheits- und Ernährungsbedarf" in Dschebel Aulia zu decken. Dies ist eines der Gebiete in dem Land, das infolge des Kriegsgeschehens besonders stark von einer Hungersnot betroffen ist.
Seit dem Beginn des Bürgerkriegs zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz sind viele Regionen des Landes ohne die Zustimmung beider Parteien nicht mehr erreichbar. "Der Zugang zu dem Gebiet ist aufgrund der Konfliktdynamik praktisch abgeschnitten", sagte der UNICEF-Vertreter für den Sudan, Sheldon Yett. Um zu erreichen, dass der Konvoi durchkommt, seien drei Monate lang Gespräche geführt worden.
Der Krieg brach im April 2023 aufgrund eines Machtkampfs zwischen der Armee und der RSF aus. Seitdem wurden im Sudan Zehntausende von Menschen getötet. Der Konflikt hat das Land zum Schauplatz einer der weltweit schlimmsten humanitären Krisen gemacht. 11 Millionen Menschen wurden die Kämpfe zur Flucht gezwungen.
ch/AR (afp, lusa WFP)