Erste Anklagen wegen der März-Krawalle im Kosovo erhoben
17. Juni 2004Belgrad, 17.6.2004, BETA, serb.
Internationale Ankläger haben in Kosovo Anklage gegen drei Kosovo-Albaner und einen Serben erhoben wegen schwerer Straftaten während der März-Unruhen in dieser Provinz. Zivorad Cvetkovic wird beschuldigt, eine Handgranate auf KFOR-Angehörige auf der Brücke in Kosovoska Mitrovica geworfen zu haben, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur BETA der Pressesprecher der UNMIK-Polizei, Niraj Sing. Xhevdet Sulejmani wird beschuldigt, serbische Häuser in Gnjilane in Brand gesetzt zu haben. Hakif Memeti habe die Krawalle in Mitrovica angeführt und angestachelt. Und Dritem Zeqiri habe sich für den Angriff auf einen Polizisten in Prizren zu verantworten, so Sing.
Dies sind die ersten vier Anklagen von insgesamt 52 Fällen von schweren Straftaten, die die internationalen Ankläger im Kosovo leiten. Zudem ermittelten lokale Gerichte in weiteren rund 200 leichteren Straftaten, und in diesen Fällen seien bereits 71 Personen verurteilt, sagte Sing.
Bei den dreitägigen vornehmlich gegen Kosovo-Serben gerichteten Unruhen im Kosovo verloren 19 Personen ihr Leben und mehrere Hundert wurden verletzt. Des weiteren sind Hunderte vorwiegend serbische Häuser niedergebrannt und 30 orthodoxe Kirchen und Klöster zerstört worden. Rund 4 000 Serben und andere Nicht-Albaner waren gezwungen ihre Häuser zu verlassen. Nach diesen Vorfällen wurden etwa 270 Tatverdächtige, vornehmlich Albaner, festgenommen. (md)