Ermittlungen gegen etwa 100 Angehörige der Kosovo-Polizei im Zusammenhang mit den März-Unruhen
28. Juli 2004Pristina, 27.7.2004, KOSOVA LIVE, engl.
Gegen etwa 100 Angehörige der Kosova-Polizei wird von der Einheit für Professionelle Standards wegen Fehlverhaltens während der März-Unruhen ermittelt. Nach Angaben des Sprechers der UNMIK-Polizei Kenneth Stica handelt es sich um eine interne Untersuchung. Nach dem Abschluss dieser Untersuchung werde ein Sonderbericht veröffentlicht.
Während gegen 100 Polizisten des KPS (Kosovo Police Service – MD) ermittelt wird, gibt es keinen Angehörigen der internationalen Polizei, der einer solchen Untersuchung ausgesetzt ist. "Die meisten der Polizeibeamten, gegen die ermittelt wird, sind Albaner. Wir stimmen der Auffassung zu, dass sie für Fälle wie die März-Unruhen nicht ausgebildet sind", so der Sprecher des UNMIK-Ressorts für Polizei und Justiz, Neeraj Singh, gegenüber KosovaLive.
Nach Worten Singhs wurden keinen Disziplinarmaßnahmen gegen diese Polizisten ergriffen und sie gingen auch noch ihrem Dienst nach, "denn die Ermittlungen beruhen auf Aussagen der Zeugen und sie sind noch nicht abgeschlossen". "Gegen Polizisten wird wegen Fehlverhaltens wie etwa Untätigkeit, (?Straf-) Vereitelung, übermäßige Gewaltanwendung und sogar direkte Beteiligung an den Unruhen ermittelt", so Singh.
KPS-Sprecher Refki Morina erklärte, ihm lägen keine Informationen über diese Ermittlungen vor. "Ich habe keine offiziellen Informationen über diese Ermittlungen erhalten. Sollte es einen Verdacht geben, so muss diesem nachgegangen werden und dafür gibt es eine Spezialeinheit. Falls jemand das Gesetz verletzt hat, ist es notwendig, geeignete Schritte einzuleiten, egal, um wen es sich handelt. Niemand steht über dem Gesetz", so Morina. (...) (MK)