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Erhöhung der Strompreise in Bulgarien um 50 Prozent geplant

24. Juni 2002

– Neue Strategien zur Entwicklung des Energiewesens gesucht

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Sofia, 24.6.2002, 1019 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch, Maria Dimitrowa

In Bulgarien ist es fast zur Regel geworden, dass zum Leidwesen der Bürger die Preise für Strom und Fernwärme periodisch angehoben werden. Diese Aufgaben verursachen im so und so schon mageren Familienhaushalt der Menschen ein großes Loch und viele haben sich gezwungen gesehen, die Fernheizung abdrehen zu lassen. Strom nutzt man für Heizungszwecke nur bedingt. Was das billige Erdgas anbelangt, ist die Gasifizierung des Landes bislang eher eine Ausnahme.

Seit einigen Wochen wird in der Öffentlichkeit unseres Landes lebhaft über eine neue Strategie zur Entwicklung des Energiewesens in Bulgarien bis zum Jahre 2004 diskutiert. Eingeplant ist eine erneute Anhebung des Strompreises um weitere 50 Prozent. Notwendig sei dies, damit die Stromerzeuger nicht Pleite gehen. Die Bürger fragen sich aber, ob sie künftig überhaupt noch ihre Stromrechnungen bezahlen können und werden. Die Bevölkerung in Bulgarien ist stark verarmt und es hilft keinem zu wissen, dass der Strompreis bei uns einer der niedrigsten in ganz Europa ist. Der Stromverbrauch pro Kopf der Bevölkerung in Bulgarien gleicht etwa dem in Italien. (...) Warum muss also der Strompreis in Bulgarien wirklich steigen? (...)

Das heimische Energieministerium schlägt vor, schrittweise in den kommenden drei Jahren den Strompreis um 20, 15 und dann um zehn Prozent anzuheben. Außerdem will man für die unterschiedlichen Sozialschichten jeweilige Stromtarife einführen. Und so wird es für etwa eine Million Bulgaren keine Erhöhung der Strompreises geben, und zwar bis zu einem Verbrauch von 125 Kilowattstunden pro Monat. Im Ergebnis der neuen Strategie soll der Strompreis in Bulgarien im Jahre 2004 bei 4,5 Cent pro Kilowattstunde liegen. (fp)