Erdbeben in Afghanistan trifft vor allem Frauen und Kinder
Trümmer und Trauer: Nach dem Erdbeben in Afghanistan harren viele Familien im Freien aus. Für Rettungskräfte ist der Zugang zu abgelegenen Regionen schwer. Die internationale Hilfe läuft nur langsam an.
Verzweiflung in den Trümmern
Nur die Decken in den Häuserruinen sind bunt. Das Erdbeben gehörten zu den schwersten in der Geschichte Afghanistans und erreichte eine Stärke von 6,0 auf der Richterskala. Allein in der am schlimmsten betroffenen Region Kunar kamen nach Angaben afghanischer Behörden und der UN rund 1.400 Menschen ums Leben. Viele Menschen sind immer noch in zerstörten Gebäuden eingeschlossen.
Aus für die Autokolonne
Weil Erdrutsche und Felsstürze Straßen blockieren, sind viele Orte in der bergigen Grenzregion zu Pakistan schwer erreichbar. In der Provinz Kunar haben Rettungsteams einige Bergdörfer immer noch nicht erreicht, wie ein afghanischer Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Einsätze zur Bergung von Verschütteten und zur Versorgung der Überlebenden seien dort noch nicht angelaufen.
Ein Verband für die Kopfverletzung
Um die durch Erdrutsche und Felsabstürze abgeschnittenen Dörfer zu gelangen, nehmen Hilfsteams teilweise kilometerlange Fußmärsche mit medizinischen Geräten und Nahrungsmitteln auf sich. Außerdem sind Hunderte von Hubschraubern im Einsatz. Diesen Mädchen in der Nähe von Masar Dara konnte geholfen werden. Eine von ihnen bekam einen Kopfverband.
Auf der Suche nach Verschütteten
Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Teilweise buddeln die Helfer mit bloßen Händen. Schweres Räumgerät fehlt. China und Großbritannien haben ihre Unterstützung angekündigt. Die Weltgesundheitsorganisation entsendet Medikamente sowie medizinisches Fachpersonal. Deutsche Hilfswerke, darunter die Diakonie und Caritas International, stellen finanzielle Mittel für die akute Nothilfe bereit.
Ein Grab neben dem anderen
In dem Ort Sepero in der Provinz Kunar heben Männer eine Reihe von Gräbern für die vielen Todesopfer aus. Islamische Bestattungsriten sehen vor, dass Verstorbene schnellstmöglich beerdigt werden. Die afghanischen Behörden rechnen damit, dass die Anzahl der Todesopfer weiter zunehmen wird, da noch nicht überall im Land mit den Bergungsarbeiten begonnen wurde.
Frauen und Kinder leiden besonders
Ein Mädchen steht vor ihrem zerstörten Zuhause in der Ortschaft Masar Dara in der Provinz Kunar. Da Frauen und Mädchen sich meistens im Haus aufhalten müssen, ist der Zugang zu Hilfe oder medizinischer Versorgung besonders schwer. Da noch keine Zelte für Überlebende aufgestellt worden sind, müssen auch Frauen und Mädchen im Freien schlafen, was gefährlich sein kann.
Hilfe läuft an
Nach Angaben der Taliban-Regierung sind in den vergangenen zwei Tagen 155 Hubschrauberflüge organisiert worden, die 2000 Verletzte und deren Angehörige in Krankenhäuser gebracht haben. Im Dorf Masar Dara in Kunar wurde eine kleine mobile Klinik eingerichtet, um Verletzte notdürftig zu versorgen. Auch die internationale Hilfe ist angelaufen.