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Erdölgesellschaften verlassen Turkmenistan

20. März 2003

– Nach ExxonMobil zieht sich auch Shell zurück

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Köln, 19.3.2003, DW-radio / Russisch

Die britisch-niederländische Gesellschaft Shell wird die Anzahl ihrer Mitarbeiter in ihrer Vertretung in Turkmenistan auf drei Personen reduzieren. Das wurde im Aschgabader Büro der Gesellschaft mitgeteilt. Es berichtet Asat Atajew:

Die Absicht der Gesellschaft Shell, das Personal ihrer Vertretung zu reduzieren, ist darauf zurückzuführen, dass keine Aussichten auf die Beteiligung an irgendwelchen realen Projekten bestehen. Vor einigen Jahren hatte die bekannte Gesellschaft mit der Eröffnung einer Vertretung in Aschgabad noch große Hoffnungen verbunden. Das Erdöl- und Ergaspotential Turkmenistans wurde als gut bewertet und Shell und die turkmenische Regierung schlossen eine Allianz mit dem Ziel, die Vorkommen zu erforschen und zu erschließen. 1997 setzte sich Shell an die Spitze eines Konsortiums für den Bau einer Erdgasleitung, die von Turkmenistan aus über die Türkei nach Europa führen sollte. Die Gesellschaft schlug vor, die Pipeline durch den Iran zu verlegen, was die USA kategorisch ablehnten. Deswegen wurde dieser kühne Plan nicht realisiert. Realisiert wurde auch ein zweiter Plan nicht, und zwar eine Erdgasleitung aus Turkmenistan nach Aserbaidschan, die über dem Grund des Kaspischen Meeres verlaufen sollte und über Georgien bis zur Türkei verlängert werden sollte. Shell war an diesem Projekt zu 50 Prozent beteiligt. Die turkmenische Regierung, die besorgt ist, dass die Erdölgiganten Turkmenistan verlassen (auch die amerikanische Gesellschaft ExxonMobil verließ das Land bereits) schlug Shell vor, sich an anderen Projekten zu beteiligen, darunter am Projekt zum Bau der Pipeline durch Afghanistan, was jedoch abgelehnt wurde. (MO)