Eltern albanischer Schüler in Mazedonien treten in Hungerstreik
21. Mai 2003Kumanovo, 21.5.2003, DNEVNIK, mazedon.
Dreizehn Eltern von albanischen Schülern haben gestern (20.5.) aus Protest gegen die Regierung, die noch keine Voraussetzungen für die Weiterbildung albanischer Schüler in der gymnasialen Oberstufe geschaffen hat, einen Hungerstreik begonnen. Die Eltern sind bereit, den Hungerstreik fortzusetzen, solange die Regierung ihre Forderungen nicht erfüllt. Ein Sprecher der streikenden Eltern sagte, dass er ab heute (21.5.) erwarte, dass sich viele andere Eltern dem Hungerstreik anschließen. Falls sich die Regierung weiterhin taub stelle, wollten die Eltern eine Schule in Kumanovo (alban. : Kumanova / Nordmazedonien – MD) besetzen.
"Wir sind gezwungen, radikale Antworten zu geben. Die mazedonische Regierung zeigt keine Bereitschaft, irgendetwas zu unternehmen, obwohl wir mit dem Hungerstreik begonnen haben. Wir werden deshalb eine Schule in Kumanovo vollständig besetzen", fügte ein Elternvertreter hinzu.
Die Eltern hatten gestern ein Treffen mit Vertretern des mazedonischen Bildungsministeriums. Sie sagen, die Gespräche seien fruchtlos gewesen. An dem Sachverhalt habe sich nichts geändert, beide Seiten hätten auf ihrem Standpunkt beharrt.
Die Albaner verlangen, die Regierung solle die Entscheidung des Bildungsministeriums, das angeordnet hatte, die Schüler in einer albanischen Schule zu unterrichten, erfüllen. Die Mazedonier wollen die Entscheidung des Ministeriums nicht akzeptieren und verlangen, die albanischen Schüler sollen in die Schule, die sie vor zwei Jahren aus Sicherheitsgründen verlassen hatten, zurückzukehren. (fp)