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Einigung in Jugoslawien

15. März 2002

- Serbien und Montenegro bleiben zusammen

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Köln, 14.3.2002, DW-radio, Gerwald Herter

Die beiden letzten jugoslawischen Republiken sollen zusammenbleiben, wenn auch unter neuem Namen. "Serbien und Montenegro" soll Jugoslawien künftig heißen. (...)

Nach Angaben des serbischen Premiers Zoran Djindjic hat der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic zugesichert, das Referendum über die Unabhängigkeit zumindest aufzuschieben. Er selbst äußerte sich nach der nächtlichen Verhandlungsrunde jedoch nicht. Nach Angaben des jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica ist in den Verhandlungen eine unkonventionelle Lösung für die neue Form des Staatenbundes zwischen den zerstrittenen Republiken gefunden worden. Dabei soll es um keine lose Föderation gehen. Das Bundespräsidium soll nach Kostunicas Worten erhalten bleiben, ein Detail, das für ihn selbst natürlich von größtem Interesse ist. Der jugoslawische Präsident geht davon aus, dass die Lösung tragfähig sein wird; er sprach bereits von einem neuen Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen Serbien und Montenegro. (...)

Der serbische Premier Djindjic sagte, dass die Parlamente die Verfassungsänderungen im Sommer annehmen werden. Es geht um neue Institutionen auf kommunaler und parlamentarischer Ebene und um die Organisation des jugoslawischen Bundespräsidiums, also auch der Ministerien. Im Herbst sollen Neuwahlen stattfinden.

Bis zuletzt galten besonders wirtschaftliche Fragen des neuen Staatenbundes als problematisch. Nach der D-Mark hat Montenegro den Euro eingeführt, in Serbien ist weiterhin der Dinar im Umlauf. Auch die unterschiedlichen Zollsätze der Republiken verursachen Schwierigkeiten. Verschiedene Lösungsansätze sollen zwar diskutiert worden sein, nach den Verhandlungen wurde aber kein Modell bestätigt. Präsident Djukanovic muss die Ergebnisse offenbar noch mit seinen montenegrinischen Koalitionspartnern abstimmen.(...). (fp)