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Ein Jahr nach dem Abkommen zur Lösung des Konflikts im Presevo-Tal äußert sich die albanische Seite unzufrieden

24. Mai 2002

– Politiker beklagen schleppende Integration der Albaner in die öffentlichen Institutionen

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Köln, 24.5.2002, Dw-radio / Albanisch

Ein Jahr nach der Unterzeichnung des Abkommens zur Lösung der Krise im Presheva-Tal (serbisch: Presevo – MD) haben sich die politischern Kräfte der Albaner unzufrieden über den Verlauf des politischen Prozesses und die Umsetzung ihrer Forderungen durch Regierungsinstitutionen in Belgrad geäußert. Zeqeria Fazliu, der Vorsitzende der Albanischen Demokratischen Union, sagte gegenüber der Deutschen Welle, hauptverantwortlich für die Stagnation des Prozesses der Integration der Albaner seien die serbische und die jugoslawische Regierung, die allen Versprechungen zum Trotz sehr wenig gehalten hätten

Fazliu: "Über viele Probleme, die längst gelöst hätten sein sollen, ist gar nicht gesprochen worden. Die Schuld kann bei beiden Seiten liegen, aber sicherlich liegt die größte Schuld auf der serbisch-jugoslawischen Seite."

Dann nannte Fazliu die Hauptgründe für die Unzufriedenheit auf albanischer Seite: "Auf dem Gebiet der Bildung, des Rechts und beim Zoll ist alles so geblieben sind, wie in den Zeiten Milosevics".

Auch Fatmir Hasani von der Partei für demokratisches Handeln ist unzufrieden mit der jetzigen Lage in Presheva. Die serbische Seite habe Ihre Verpflichtungen, wie zum Beispiel den Covic-Plan, nicht eingehalten: " Der Covic-Plan ist nicht vollständig umgesetzt worden. Wir haben Fortschritte bei dem Projekt der multiethnischen Polizei. Wir sind aber nicht zufrieden mit der Integration der Albaner in die staatlichen Organe", erklärte er.

Das Abrüstungsabkommen wurde vor einem Jahr nach zweimonatigen Gesprächen zwischen Albanern und Serben unter Vermittlung der Nato-Gesandten Peter Feith und Shawn Sullivan unterzeichnet. Die Parteien hatten sich über die vollständige Abrüstung der albanischen "Befreiungsarmee für Presheva, Medvegja und Bujanovc (serbisch: Presevo, Medvedja und Bujanovac – MD), die Rückkehr der jugoslawischen Truppen an der Grenze zu Kosova und die Aufnahme eines politischen Prozesses für die allmähliche Integration der Albaner in die lokalen und staatlichen Institutionen geeinigt. Die zwei wichtigsten Vertreter der Albaner bei der Unterzeichnung fehlen heute: Shefket Musliu, Ex-Komandeur der UCPMB ist seit zwei Wochen in dem amerikanischen Gefängnis Bonsdsteel und Ridvan Qazimi, Komandant Lleshi, damals Anführer der UCPMB, wurde am 24 Mai von den serbischen Truppen getötet. (MK)