Ehemaliger Exil-Premier des Kosovo übt nach Ermordung eines Weggefährten scharfe Kritik an Politikern
8. Januar 2003Der ehemalige Premierminister der international nicht anerkannten Republik Kosova, Bujar Bukoshi, hat die Ermordung des früheren UCK-Kommandaten Tahir Zemaj als Tragödie bezeichnet. Zemaj, der einer von Bukoshis Exilregierung unterstützen Gruppe innerhalb der UCK, den "Streitkräften der Republik Kosova", angehörte, war zusammen mit zwei Familienangehörigen erschossen worden. Bukoshi übte heftige Kritik an den Politikern Kosovas. Solange weiterhin politische Morde verübt würden, könne Kosova keine Zukunft haben. Bukoshi gegenüber der Deutschen Welle:
Zuerst wollte ich gar keinen Kommentar dazu abgeben, denn wir haben es satt. Wir sind es leid, Stellungnahmen abzugeben und nichts geschieht. Natürlich ist das ein politischer Mord. Eine neue Tragödie für Kosova. Solange auf diese Weise Menschen ermordet werden, wird Kosova keine Zukunft haben. Dieser Mann, der während des Krieges gegen Serbien gekämpft hat, wird jetzt im freien Kosova ermordet. Die Politik ist schuld an dieser Lage. Die politische Klasse ist verantwortlich für diese Lage. Diejenigen, die sich selbst Politiker nennen, müssen die Verantwortung für diese Entwicklungen übernehmen. Leider fehlt ihnen der Mut, die Kriminalität entschieden zu bekämpfen. Auch heute haben sie nicht den Mut, sich selbst zu äußern, sondern überlassen es stattdessen der zweiten Garnitur, ein paar leere Phrasen zu sagen, in denen die Kriminalität allgemein verurteilt wird. Das reicht nicht. (MK)