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Ecuador: Welche Rechte hat ein Fluss?

Serdar Vardar | E. Opielka
26. August 2025

Der Machángara-Fluss in Ecuador hat vor Gericht eigene Rechte zugesprochen bekommen - unterstützt von der indigenen Bevölkerung und Wissenschaftlern. Der Fall wirft eine zentrale Frage auf: Sollte die Natur rechtlich geschützt sein wie der Mensch?

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Die Rechte der Natur – Der Fluss als Lebewesen

Für Darío Iza Pilaquinga, Präsident des indigenen Volkes der Kitu Kara in Ecuador, ist die Natur nicht nur ein juristisches Konzept – sie ist ein lebendiges Wesen. Diese Sichtweise prägt seinen Einsatz für den Machángara-Fluss, der durch die Hauptstadt Quito fließt. Als Kind kannte er klare, lebendige Flüsse. Doch in Quito sah er einen Fluss, der kaum noch als solcher zu erkennen war: verschmutzt, voller Industrieabwasser, mit nur 2 % Sauerstoffgehalt – ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen wie Blanca Ríos Touma und sozialen Bewegungen klagte das indigene Volk der Kitu Kara im Mai 2024 gegen die Stadt Quito – und gewann. Das Gericht verpflichtete die Stadt zur Wiederherstellung des Flusses. Doch die Stadt legte Berufung ein.

Ein Fluss vor Gericht

Die juristische Anerkennung der Rechte der Natur hat in Ecuador seit 2008 Verfassungsrang. Damit war das Land weltweit Vorreiter – gefolgt von Bolivien, Indien und Spanien. Doch die Umsetzung ist komplex. Der Fall Machángara zeigt, wie wichtig wissenschaftliche Daten, politischer Wille und zivilgesellschaftliches Engagement sind. Ramiro Ávila, ehemaliger Verfassungsrichter und heute Anwalt, sieht die größte Herausforderung in der Kontrolle der Unternehmen, die den Fluss verschmutzen. Beispiele aus Indien und Ecuador selbst zeigen jedoch, dass innovative und kostengünstige Lösungen möglich sind – etwa durch dezentrale Kläranlagen und Aufklärung der Bevölkerung.

Zwischen Spiritualität und Systemwandel

Die Anerkennung der Rechte der Natur ist ein wichtiger Schritt – aber kein Selbstläufer. Darío Iza verbindet juristischen Kampf mit spirituellem Wissen und indigener Tradition. Für ihn ist die Erde ein lebendiger Organismus, mit Flüssen als Adern und dem Mond als Taktgeber für das Leben. Solange indigene Gemeinschaften wie die Kitu Kara ihre Stimme erheben und ihr Wissen weitergeben, besteht Hoffnung. Doch nur durch gemeinsames Handeln – von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft – kann der Schutz der Natur dauerhaft gelingen.

Dieser Text wurde von einer KI erstellt und vor der Veröffentlichung von einem Journalisten redigiert.