Djindjic schlägt für das Kosovo parallele Institutionen auf ethnischer Grundlage vor
21. Januar 2002Belgrad, 20.1.2002, TANJUG, engl.
Der serbische Premierminister Zoran Djindjic hat am Sonntag (20.1.) gegenüber dem staatlichen französischen Radiosender RFI erklärt, er wisse noch nicht defintiv, wie die Frage des Status der Provinz Kosovo-Metohija zu lösen sei. Er schlug ein Konzept bestimmter paralleler Institutionen auf ethnischer Grundlage vor. "Es ist unser Bestreben, im Jahre 2004 als Kandidat für die Europäische Union anerkannt zu werden, was bedeutet, dass wir bis dahin zwei grundlegende Fragen geklärt haben müssen – den Status von Montenegro und Kosovo", sagte er und fügte hinzu, jede Lösung sei besser als ein andauerndes Problem. Zur Lösung der Frage des Status von Kosovo erachtete Djindjic den Aufbau paralleler Systeme in bestimmten Bereichen der Gesellschaft auf ethnischer Grundlage als das am ehesten realistische Konzept. Gewisse getrennte Institutionen würden zunächst miteinander kooperieren und im nächsten Stadium miteinander verwoben werden.
Beide Seiten hätten Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, sagte Djindjic. Serbien als Staat sei verpflichtet, sich der kollektiven Verantwortung für diese Verbrechen zu entledigen, indem es sich mit den Individuen befasse, die diese Verbrechen begangen hätten. (...) (MK)