Djindjic fordert Rückkehr jugoslawischer Sicherheitskräfte in das Kosovo
3. Februar 2003Köln, 3.2.2003, B92, BLIC, BETA, TANJUG
B92, engl., nach BETA, 1.2.2003
Zoran Djindjic hat heute den NATO-Kommandeur für Südeuropa gebeten, rasch die Rückkehr von bis zu 1000 Angehörigen der jugoslawischen Sicherheitskräfte in das Kosovo zu erleichtern. In einem Schreiben an Admiral Gregory Johnson beruft sich der serbische Premierminister auf die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates, in der die Schaffung eines internationalen Protektorat für das Kosovo geregelt wird. Die Resolution sehe vor, dass Serbien und Montenegro eine Rolle in der Übergangsperiode im Kosovo spielten, so der serbische Premierminister,
"Ich möchte Sie daher bitten, in Übereinstimmung mit ihrem Mandat die Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Vorgabe in der Resolution 1244, die die Rückkehr von bis zu 1000 Truppenangehörigen aus dem Mutterland vorsieht, schnell erfüllt wird", schrieb Djindjic.
Der Premierminister strebt zudem eine Konsultation mit den zuständigen Behörden in Serbien und Jugoslawien an, bevor irgend eine Art von Übertragung rechtlicher Zuständigkeiten für die Sicherheit erfolgen könne, "die die Frage der staatlichen Souveränität direkt betrifft".
Djindjic sagte, es sei ermutigend, dass die Lage in der Provinz sich allmählich bessere, was sich an der heutigen (1.2.) Bekanntmachung, dass die internationale Militärpräsenz reduziert werde, zeige,.
Er sei jedoch besorgt über Pläne, Sicherheitsaufgaben an lokale Organe abzugeben, ohne dass irgendwelche Konsultationen stattfänden, und ohne dass auch nur die geringste Rücksicht auf die Souveränität Serbiens und Jugoslawiens genommen werde. (MK)
BLIC, engl., 3.2.2003
Die Demokratische Partei Serbiens ist der Ansicht, dass die Forderung des serbischen Premierministers Zoran Djindjic gegenüber dem NATO-Kommandeur in Südosteuropa, die sofortige Rückkehr jugoslawischer Sicherheitskräfte nach Kosovo und Metohija zu erleichtern, "doppelt daneben" gegangen sei. Die Forderung sei an eine Person gerichtet worden, die nicht zuständig sei und eine Organisation, die ebenfalls nicht zuständig sei.
Das ist der jüngste in einer Reihe von Tricks, mit denen Premierminister Djindjic versucht, ein paar nationale Punkte zu machen. Er kümmert sich ganz und gar nicht um den Schaden, den diese billige und verantwortungslose Propaganda verursachen kann", heißt es in der Erklärung der DSS. (MK)
BETA, 2..2.2003
In einer Stellungnahme zu der Forderung des serbischen Premierministers Zoran Djindjic nach der Rückkehr jugoslawischer Sicherheitskräfte in das Kosovo hat UNMIK-Chef Michael Steiner heute (2.2.) erklärt, für die Sicherheit im Kosovo seien UNMIK und KFOR verantwortlich. (...)
Der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs, Michael Steiner, sieht keinen Grund, warum die internationale Gemeinschaft ihre Haltung zu der Resolution 1244, Paragraph 9 (a) und Anhang 2.6 des UN-Sicherheitsrates ändern sollte, heißt es in der kurzen Stellungnahme der UNMIK. (...)
TANJUG, engl., 1.2.2003
(...) UNMIK-Sprecher Sunil Narula erklärte, eine Ankündigung bezüglich der Rückkehr einer bestimmten Anzahl serbischer Armee- und Polizeiangehöriger könne die Lage in der Region destabilisieren und sei daher unmöglich. (...) (MK)