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Diplomatische Vertreter islamischer Staaten besuchen Sandzak

19. Juni 2002

– Jugoslawiens Minister für ethnische Minderheiten sieht jugoslawische Muslime als Brückenbauer zwischen Jugoslawien und der islamischen Welt

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Novi Pazar, 17.6.2002, RADIO NOVI PAZAR, serb.

13 Botschafter und diplomatische Vertreter islamischer Staaten haben heute Novi Pazar besucht. Organisiert hat den Besuch das jugoslawische Ministerium für ethnische Minderheiten. Slavka Bakracevic berichtet:

Der jugoslawische Minister für ethnische Minderheiten, Rasim Ljajic, erläuterte den Charakter und das Ziel des Besuchs von Diplomaten aus islamischen Staaten:

(Ljajic) "Ich denke, dies ist ein sehr wichtiger Moment für diese Region und die Bürger des Sandzak - aus dem einfachen Grund, dass dieser Besuch nicht nur das Ziel hat, allgemein die bilateralen Beziehungen zwischen Jugoslawien und den arabischen, afrikanischen und muslimischen Staaten zu verbessern, sondern auch wichtig für diese Region selbst ist, da wir uns bemühen, diplomatische und konsularische Vertreter zu bekommen, und auch besonders darum, dass arabische und muslimische Länder in dieser Region investieren. Wir wollen sie an Ort und Stelle über das wirtschaftliche Potenzial der Gegend informieren, und ich würde mich freuen, wenn einige konkrete Geschäftsabschlüsse zwischen örtlichen Unternehmern und den uns gerade besuchenden Vertretern dieser Länder getätigt würden.

In jedem Fall haben wir gemeinsam festgestellt, dass dieser Besuch eine historische Bedeutung nicht nur für den Sandzak, sondern auch für unsere gesamten bilateralen Beziehungen hat, da des eine der Prioritäten unserer Außenpolitik ist, die Beziehungen zu vielen arabischen und muslimischen Staaten zu erneuern. In Anbetracht der traditionell guten Beziehungen und der Tatsache, dass wir niemals politische Kontroversen mit den arabischen und muslimischen Staaten hatten und eingedenk dessen, dass eine bedeutende Zahl Muslime in Jugoslawien lebt, glauben wir, dass die Muslime in Jugoslawien in der Tat die Rolle der Brückenbauer zwischen Jugoslawien und den arabischen, muslimischen und afrikanischen Staaten spielen sollten. (...)"

Der irakische Botschafter (Sami Al-Sa’dun – MD) erklärte, es gebe zahlreiche Gründe, warum er und seine Kollegen aus anderen islamischen Staaten Novi Pazar besuchten.

(Al-Sa’dun, über Dolmetscher – MD) "Seine Exzellenz, Minister Rasim Ljajic hat sich immer sehr bemüht, uns auf dem Laufenden zu halten. Dieser Besuch hat für uns als Botschafter arabischer Staaten eine große Bedeutung. Wie Sie wissen, sind die arabischen Länder ein guter Markt für jugoslawische Produkte, und der arabische Markt ist wichtig für die Produkte hier aus dem Sandzak. Wir als Muslime und Araber sollen uns weitere Besuche dieser Art abstatten, denn diese Geschichten, von denen Sie sprachen – dass es Beispiele einige Intoleranz unter (unterbricht sich – MD) – sie stimmen nicht, und dies war eine Gelegenheit für uns, uns davon zu überzeugen. Diese Stadt zeigt ganz deutlich, dass Toleranz unter denn ethnischen Gemeinschaften vorherrscht. Es gibt einen Duft der Geschichte (serb.: miris istorije – MD), der hier in den Straßen zu spüren ist, und wir werden ihn sicher genießen, und ich hoffe, dass es nach er Zusammenkunft gute Aussichten für die Kooperation mit den örtlichen Geschäftsleuten gibt. (...)"

Neben dem Vertreter des Irak besuchten auch diplomatische Vertreter aus Algerien, Marokko, Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Palästina, Libanon, Iran, Indonesien, Nigeria und Guinea Novi Pazar. (...) (MK)