Die wichtigsten Transfers der Bundesliga
Deutschlands beste Fußballliga erlebt eine Abwanderungswelle vieler Stars, die oft durch Talente aus dem Ausland ersetzt werden. Bayer Leverkusen erlebt einen Umbruch und der FC Bayern bekommt seine Wunschspieler nicht.
Nick Woltemade (VfB Stuttgart → Newcastle United)
Nachdem ihn der FC Bayern wochenlang umworben hat und mehrere Angebote aus München vom VfB abgelehnt wurden, folgt die Überraschung: Kurz vor dem Ende der Transferperiode wechselt der deutsche Nationalstürmer für eine Rekordsumme von 85 Millionen Euro plus fünf Millionen an Boni zu Newcastle United in die Premier League, wo er einen langfristigen Vertrag erhält.
Xavi Simons (RB Leipzig → Tottenham Hotspur)
Auch ihn hätten die Bayern gerne gehabt, zumindest, wenn es nach Trainer Vincent Kompany gegangen wäre. Doch der Niederländer war sich bereits mit dem FC Chelsea einig und wollte nicht nach München. Als der Wechsel zu Chelsea hakte, schlug stattdessen mit Tottenham Hotspur ein anderer Klub aus London zu - für rund 60 Millionen Euro, wie berichtet wird.
Benjamin Sesko (RB Leipzig → Manchester United)
Nachdem die Leipziger sich erstmals nicht für einen Europapokal-Wettbewerb qualifizieren konnten, verlässt zuvor auch Benjamin Sesko den Red-Bull-Klub. Der slowenische Nationalstürmer wechselt für eine fixe Ablöse von rund 76,5 Millionen Euro zu Manchester United. "Die Roten Bullen werden für immer einen Platz in meinem Herzen haben", sagt Sesko zum Abschied. "Einmal Leipzig, immer Leipzig!"
Lois Openda (RB Leipzig → Juventus Turin)
Die Perspektive, nicht international zu spielen, behagt offenbar auch dem anderen RB-Torjäger nicht. Daher wechselt der Belgier nach Italien zum Rekordmeister. Die Leipziger erhalten zunächst eine Leihgebühr von vier Millionen Euro. Sollte Juve die Saison in der oberen Tabellenhälfte beenden, könnten bis zu 47 Millionen Euro Ablöse fließen.
Kingsley Coman (FC Bayern München → Al-Nassr)
Nach zehn Jahren ist für den französischen Nationalspieler Schluss beim FC Bayern. Coman (l.) wechselt für eine kolportierte Ablösesumme von bis zu 35 Millionen Euro zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien. Dort wird der Flügelstürmer Vereinskollege von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo. Höhepunkt seiner Zeit bei den Bayern: das Siegtor zum 1:0 im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris St. Germain.
Luis Diaz (FC Liverpool → FC Bayern München)
Nach längerem Hin und Her macht der deutsche Rekordmeister seinen Wunschtransfer perfekt. Der kolumbianische Stürmer kostet eine fixe Ablösesumme von 67,5 Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen noch auf 75 Millionen Euro steigen kann. Díaz ist damit der drittteuerste Spieler der Klubgeschichte. Er erhält einen Vertrag bis 2029 und bekommt die Rückennummer 14.
Nicolas Jackson (FC Chelsea → FC Bayern)
Auch beim Angreifer aus dem Senegal ist lange nicht klar, ob er tatsächlich nach München wechselt. Schließlich einigen sich Klubs und Spieler darauf, dass der 24-Jährige zunächst für ein Jahr und 16,5 Millionen Euro ausgeliehen wird. Sollte Jackson in dieser Zeit bestimmte Kriterien erfüllen, besteht danach laut Medienberichten eine Kaufverpflichtung und der Vertrag verlängert sich um vier Jahre.
Thomas Müller (FC Bayern München → Vancouver Whitecaps)
Der Weltmeister von 2014 setzt seine Klubkarriere in der Major League Soccer fort. Nach 756 Pflichtspielen und 13 Meisterschaften mit dem FC Bayern möchte der 35-Jährige auch in Nordamerika etwas gewinnen. "Ich freue mich darauf, nach Vancouver zu kommen und diesem Team zum Meistertitel zu verhelfen", sagt Müller (2.v.r.). Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende, mit Option auf ein weiteres Jahr.
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Für die Rekordablösesumme von 150 Millionen Euro wechselt Deutschlands derzeit wohl bester Fußballer den Klub. Statt zum FC Bayern zu gehen, der den Dribbelkünstler gerne verpflichtet hätte, lässt sich Wirtz vom Angebot des englischen Meisters FC Liverpool überzeugen. Laut Vater und Berater Hans Wirtz ist ein persönliches Gespräch mit LFC-Trainer Arne Slot am Ende ausschlaggebend für den Wechsel.
Claudio Echeverri (Manchester City → Bayer Leverkusen)
Nachdem mit Ibrahim Maza (Hertha BSC) und Malik Tillman (PSV Eindhoven) bereits zwei Kreativspieler verpflichtet wurden, holt Leverkusen mit dem Argentinier einen dritten "Wirtz-Ersatz". Der 19-jährige Argentinier kommt allerdings nur zur Leihe und maximal eine Saison. Er bestätigt den Trend dieser Transferperiode, dass vor allem Talente die abgewanderten Bundesliga-Stars ersetzen sollen.
Eliesse Ben Seghir (AS Monaco → Bayer Leverkusen)
Neben Echeverri soll ein weiteres Top-Talent die Offensive der Werkself beflügeln. Der 20-jährige Marokkaner bringt viele Qualitäten mit, die Wirtz auch besitzt. Er sei ein "erstklassiger Techniker, ideenreich und clever im Dribbling und mit präzisem, öffnendem Passspiel", lobt Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes. Die Ablösesumme soll bei 32 Millionen Euro liegen, plus drei Millionen Boni.
Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen → FC Liverpool)
Den gleichen Weg wie Florian Wirtz geht sein Leverkusener Teamkollege Jeremie Frimpong. Für die festgeschriebene Ablösesumme von rund 35 Millionen Euro kaufen die "Reds" den Niederländer aus dessen noch laufenden Vertrag heraus. Für Frimpong ist es quasi ein Wechsel in die Heimat. Er wächst ab dem siebten Lebensjahr in England auf und wird ab der U9 bei Manchester City ausgebildet.
Ernest Poku (AZ Alkmaar → Bayer Leverkusen)
Die Lücke, die durch den Weggang Frimpongs bei der Werkself entsteht, soll Ernest Poku (2.v.r.) schließen. Für den 21 Jahre alten Rechtsaußen überweist Leverkusen angeblich etwa zehn Millionen Euro Ablöse (plus Boni) an den niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar. Bei der U21-EM 2025 in der Slowakei wird Oranje-Stürmer Poku als schnellster Spieler des Turniers gemessen: 35,3 km/h.
Lucas Vazquez (Real Madrid → Bayer Leverkusen)
Da es auch reife Profis in einer Mannschaft braucht, angelt sich Leverkusen den Rechtsverteidiger aus Spanien. Der 34-Jährige kommt ablösefrei. Er hat mit Real Madrid 23 Titel gewonnen - darunter fünfmal die Champions League. Xabi Alonso, Toni Kroos und Dani Carvajal, alles Ex-Leverkusener, hätten ihm zu dem Schritt geraten, erzählt Vazquez, der mit der Werkself "um alle Titel mitkämpfen" möchte.
Granit Xhaka (Bayer Leverkusen → AFC Sunderland)
Nachdem einige Stammkräfte und Trainer Xabi Alonso gehen, hat auch der Schweizer keine Lust mehr, in Leverkusen zu bleiben. Er habe mit 33 Jahren keine Kraft mehr für einen Umbruch, sagt er Anfang Juni. Danach lässt er lange offen, ob er bleibt. Angebote gibt es von der AC Mailand, Fenerbahce Istanbul und aus Saudi-Arabien. Schließlich zieht es ihn zu Premier-League-Aufsteiger AFC Sunderland.
Amine Adli (Bayer Leverkusen → AFC Bournemouth)
Mit dem schnellen Franzosen mit marokkanischen Wurzeln verabschiedet sich kurz vor Saisonstart ein weiterer Doublesieger von 2024 aus Leverkusen. Der Flügelstürmer wechselt für über 30 Millionen Euro zu Premier-League-Klub AFC Bournemouth nach England. Der marokkanische Nationalspieler war 2021 für etwa 7,5 Millionen Euro vom FC Toulouse aus der zweiten französischen Liga zur Werkself gekommen.
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen → FC Arsenal)
Auch den ecuadorianischen Nationalspieler hält es nicht länger in Leverkusen. Am letzten Tag der Transferperiode verabschiedet er sich in Richtung London. Arsenal leiht den Verteidiger zunächst für eine Saison aus, danach greift eine Kaufpflicht, die Bayer 04 eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro einbringen soll.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen → FC Bayern München)
Schon im vergangenen Sommer wollte er nach München wechseln, mit einem Jahr Verspätung hat es geklappt. Der Innenverteidiger ist nach Vertragsende in Leverkusen eigentlich ablösefrei. Da die Bayern Tah (r.) aber bereits bei der Klub-WM einsetzen, werden für den 29 Jahre alten Nationalspieler rund zwei Millionen Euro Ablöse fällig.
Loïc Badé (FC Sevilla → Bayer Leverkusen)
Einen neuen Abwehrchef finden die Leverkusener zwei Tage vor Saisonstart in der spanischen Liga. Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes bezeichnet Badé als "jungen, aber schon sehr erfahrenen Innenverteidiger". Den französischen Nationalspieler, der mit Sevilla 2023 die Europa League gewann, lässt sich Leverkusen 25 Millionen Euro Ablöse kosten, die durch Boni noch um vier Millionen steigen könnte.
Jarell Quansah (FC Liverpool → Bayer Leverkusen)
Einen weiteren Ersatz für Tah findet Leverkusen zuvor in Liverpool. Der englische U21-Europameister Jarell Quansah kostet mindestens 30 Millionen Euro und erhält einen Vertrag bis 2030. Die Ablöse kann sich durch Boni noch auf bis zu 40 Millionen Euro erhöhen. Dann würde der 22-Jährige Kerem Demirbay (2019 für 32 Millionen aus Hoffenheim) als Leverkusens Rekordeinkauf ablösen.
Mark Flekken (FC Brentford → Bayer Leverkusen)
Der Nationaltorhüter der Niederlande kommt für zehn Millionen Euro aus der Premier League nach Leverkusen und soll Lukas Hradecky als Stammkeeper ersetzen. Flekken kennt die Bundesliga. Von 2021 bis 2023 steht er als Nummer eins beim SC Freiburg im Tor. Der 1,95 Meter große Torwart ist auch mit dem Ball am Fuß stark - und gilt als "Local Player", weil er aus der Jugend von Alemannia Aachen kommt.
Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen → AS Monaco)
Die Nummer zwei hinter Flekken? Das will sich Lukas Hradecky (hier mit Meisterschale) nicht antun und wechselt für rund vier Millionen Euro zur AS Monaco. Sieben Jahre ist der Finne in Leverkusen die Nummer eins und holt 2024 als Kapitän des Teams das Double. Er gehe "mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge", schreibt der Torwart an die Bayer-Fans. "Für immer einer von euch."
Victor Boniface (Bayer Leverkusen → Werder Bremen)
Da er nur noch Stürmer Nummer drei hinter Patrik Schick und Neuzugang Christian Kofane ist, kehrt auch der Nigerianer Bayer Leverkusen den Rücken - allerdings zunächst nur befristet. Der bullige Angreifer wird an Werder Bremen ausgeliehen, wo er mehr Spielpraxis bekommen soll als es wohl in Leverkusen der Fall wäre.
Marvin Ducksch (Werder Bremen → Birmingham City)
Die Position im Werder-Sturm ist vakant, weil Marvin Duksch offenbar lieber 2. Liga in England spielt als in der Bundesliga. Der Ex-Nationalspieler geht diesen Schritt aber bewusst. "Werder war ein besonderer Abschnitt in meiner Karriere. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, eine neue Herausforderung anzunehmen", sagt Ducksch. Bremen erhält für seinen Torjäger nur zwei Millionen Euro plus Boni.
Hugo Ekitiké (Eintracht Frankfurt → FC Liverpool)
"Hugo hat in seinen anderthalb Jahren bei uns eine großartige Entwicklung genommen", sagt Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche. Die Eintracht streicht vom englischen Meister für den 23 Jahre alten Franzosen eine Ablösesumme von bis zu 95 Millionen Euro ein, verliert aber ihren Topstürmer: Ekitiké (r.) erzielte in der vergangenen Bundesliga-Saison 15 Tore und gab acht Torvorlagen.
Tuta (Eintracht Frankfurt → Al-Duhail SC)
Auch den brasilianischen Innenverteidiger zieht es nach sechs Jahren weg aus Frankfurt. Der 26-Jährige wechselt zu Al-Duhail SC nach Katar. Die Ablöse soll bei rund 15 Millionen Euro liegen. Tuta war im Januar 2019 vom FC Sao Paulo zur Eintracht gewechselt. Er machte fast 200 Pflichtspiele für die Frankfurter und feierte 2022 mit dem Sieg in der Europa League seinen größten Erfolg.
Enzo Millot (VfB Stuttgart → Al-Ahli)
Nach vier Jahren beim VfB Stuttgart folgt der Franzose dem Ruf des Geldes und unterschreibt in Saudi-Arabien. Die Ablösesumme: rund 28 Millionen Euro plus Boni. Mit erst 23 Jahren ist er einer der jüngsten Profis aus Europa, die in der noch jungen saudischen Liga anheuern. Der Schritt überrascht, den in Stuttgart ist Millot Leistungsträger - und er hatte auch Angebote aus Spanien.
Jonathan Burkardt (FSV Mainz 05 → Eintracht Frankfurt)
Nach zehn Jahren beim FSV wechselt der Nationalspieler zum Mainzer Lokalrivalen. Mit Mainz hat er sich für die UEFA Conference League qualifiziert, stattdessen wird der 24-Jährige bald für die Eintracht sein Champions-League-Debüt geben. Burkardt erhält einen Vertrag bis 2030. Seine Ablösesumme soll bei rund 23 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen liegen.
Ritsu Doan (SC Freiburg → Eintracht Frankfurt)
Als das offizielle Mannschaftsfoto gemacht wird, ist der Japaner noch Freiburger und präsentiert freundlich das neue Trikot des SC (Foto). Auf dem Feld wird er es aber nicht mehr tragen. Nach drei Spielzeiten in Freiburg wechselt der 1,72 Meter große Stürmer für etwas mehr als 20 Millionen Euro zur Eintracht und unterschreibt dort einen Vertrag bis 2030.
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt → FC Paris)
Zum zweiten Mal in seiner Karriere verlässt der ehemalige Nationaltorhüter die Eintracht in Richtung Paris. Anders als 2015 schließt sich der 35-Jährige allerdings nicht PSG an, sondern Aufsteiger FC Paris. "Ich freue mich auf ein neues Kapitel, bin aber gleichzeitig traurig, der Eintracht endgültig ade sagen zu müssen", sagt Trapp zum Abschied. "Ich war, bin und bleibe Adler."
Noah Darvich (FC Barcelona → VfB Stuttgart)
Der 18-Jährige gilt als eines der größten deutschen Fußball-Talente. 2023 wird er mit der deutschen U17 zunächst Europa- und dann auch noch Weltmeister. In den vergangenen zwei Jahren spielt er für den FC Barcelona, kommt dort aber nur für die Nachwuchsmannschaft Barça Atlètic zum Einsatz. Beim VfB unterschreibt der ehemalige Jugendspieler des SC Freiburg einen Vertrag bis 2029.
Jobe Bellingham (AFC Sunderland → Borussia Dortmund)
Fast könnte man denken, Jude Bellingham stünde wieder in Dortmund auf dem Trainingsplatz, so ähnlich sehen sich die beiden. Jobe tritt beim BVB in die Fußstapfen seines älteren Bruders. Den Dortmundern ist der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler vom AFC Sunderland rund 30 Millionen Euro Ablöse wert. Sein Vertrag läuft bis 2030.
Leroy Sané (FC Bayern München → Galatasaray)
Er möchte nach fünf Jahren in München keinen neuen Vertrag mehr mit den Bayern abschließen. Stattdessen zieht es Leroy Sané zu Galatasaray nach Istanbul, um "ein neues Kapitel zu beginnen", wie der Offensivspieler selbst sagt, aber wohl auch, weil er in Istanbul mehr verdienen kann als die zwölf Millionen Euro pro Saison, die der FCB bei einem neuen Kontrakt gezahlt hätte.