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Die US-Armee setzt den Rotstift an

8. Juli 2015

Die US-Armee will sparen: Die Bodentruppen sollen in den nächsten zwei Jahren um 40.000 Soldaten reduziert werden. Auch viele zivile Stellen bei den Streitkräften fallen dem Rotstift zum Opfer.

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US-Soldat / Computer
Bild: picture-alliance/dpa

Wie die Zeitung "USA Today" meldet, geht es um 17.000 zivile Stellen bei der Armee. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington bestätigte den Bericht der Zeitung und kündigte an, die Stellenstreichungen würden bald offiziell bekannt gegeben.

"USA Today" hatte aus einem nicht näher bezeichnetem Dokument zitiert, wonach die US-Armee am Ende des Steuerjahres 2017 noch etwa 450.000 Soldaten am Boden haben werde. Derzeit leisten 490.000 Soldaten in der US-Armee Dienst. Auf dem Höhepunkt der US-Einsätze im Irak und in Afghanistan hatte es dem Bericht zufolge 570.000 US-Soldaten gegeben. Die US-Streitkräfte verfügen aktuell über ein Jahresbudget von rund 600 Milliarden Dollar (537 Milliarden Euro). Es handelt sich damit um die bestfinanzierte Armee der Welt.

Der Kampf gegen den IS soll verstärkt werden

Ungeachtet der geplanten Verknappung hatte US-Präsident Barack Obama noch am Montag angekündigt, den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu intensivieren. Der Schwerpunkt liege auf Luftangriffen gegen die IS-Hochburgen in Syrien und die dort ansässige Führungsriege der Dschihadisten, sagte Obama nach Beratungen mit ranghohen Militär- und Geheimdienstvertretern im Pentagon. Zugleich warnte der Präsident, es handele sich um eine "langfristige Offensive". Bislang ist den USA und ihren Verbündeten kein entscheidender Durchbruch im Kampf gegen den IS gelungen.

Die IS-Miliz hat Teile des Iraks und Syriens besetzt und begeht in den von ihr gehaltenen Gebieten Gräueltaten. Vor einem Jahr riefen die Dschihadisten ein grenzüberschreitendes "Kalifat" aus. Die USA fliegen seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Der Einsatz verschlingt große Summen. Er kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums 9,2 Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) pro Tag. Die Gesamtkosten summieren sich auf mittlerweile fast drei Milliarden Dollar.

Washington sucht den Schulterschluss

Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Der seit mehr als vier Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien hatte den Aufstieg der IS-Miliz maßgeblich begünstigt.

haz/jj (afp, rtr)