Die russisch-bulgarischen Beziehungen sollen neuen Auftrieb erhalten
20. September 2002Köln.2002, INTERFAX
INTERFAX, russ., 19.9.2002
In der Residenz des russischen Präsidenten in Sotschi sind am Donnerstagabend (19.9.) die Gespräche zwischen Wladimir Putin und dem Präsidenten Bulgariens, Georgi Parwanow, beendet worden. Der stellvertretende Leiter der Administration des russischen Präsidenten, Sergej Prichodko, teilte mit, bei den Gesprächen seien eingehend Fragen der Zusammenarbeit im Brennstoff- und Energiekomplex erörtert worden, insbesondere die Lieferung von russischem Erdöl und Gas an Bulgarien, die Verarbeitung dieser Energieträger mit russischer Beteiligung und deren Transport in andere Länder Südosteuropas.
Bulgariens Präsident zeigte sich interessiert an einer Erweiterung der Zusammenarbeit in der Stromwirtschaft. Die Präsidenten sprachen auch über andere Aspekte der praktischen Zusammenarbeit. Die Seiten einigten sich ferner darauf, die Vorsitzenden der gemeinsamen Regierungskommission anzuweisen, ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Besondere Aufmerksamkeit bei den Gesprächen sei der Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Bildung und Wissenschaft gewidmet worden, die bereits auf eine reiche Tradition zurückblicke, sagte Prichodko. (TS)
INTERFAX, russ., 19.9.2002
Nicht nur Russlands Präsident Wladimir Putin, sondern auch die gesamte russische Führung ist der Ansicht, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und Bulgarien seit der Amtsübernahme durch den Präsidenten Bulgariens, Georgi Parwanow, zum Besseren wenden. Das teilte W. Putin zu Beginn des Treffens mit seinem bulgarischen Amtskollegen am Donnerstagabend in Sotschi mit. "Es sind nicht nur die Handelsumsätze, die sich derzeit auf eine Milliarde Dollar belaufen, obwohl auch noch viel darüber gesprochen werden kann, wie sie noch erweitert werden können, sondern auch die Atmosphäre in den Beziehungen beider Staaten insgesamt, die immer besser wird", sagte der russische Präsident.
W. Putin schlug G. Parwanow vor, dafür zu sorgen, dass diese positiven Veränderungen in den politischen Beziehungen zwischen Russland und Bulgarien auch auf die Wirtschaft und die Kultur übergreifen.
G. Parwanow brachte als Antwort darauf die Überzeugung zum Ausdruck, dass sein gegenwärtiges Treffen mit dem russischen Präsidenten "das Pendel in den politischen Beziehungen, das bisher hin und her schlug, zum Stehen gebracht wird".
G. Parwanow betonte, die Realitäten von heute erforderten den Ausbau der russisch-bulgarischen Beziehungen und derzeit fänden bilaterale Gespräche auf allen Macht- und Geschäftsebenen statt.
Als Beweis für die Wichtigkeit seines Besuches in Russland nannte G. Parwanow die Tatsache, dass der bulgarischen Delegation über 100 Mitglieder angehören. Dazu gehören Vertreter der Exekutive und der Judikative, der Geschäftswelt und der Kultur. "Schon lange waren die offiziellen bulgarischen Delegationen zahlenmäßig nicht mehr so stark", betonte der Präsident. (TS)
INTERFAX, russ., 20.9.2002
Der Vorsitzende des russischen Föderationsrates Sergej Mironow und Bulgariens Präsident Georgi Parwanow haben am Freitag (20.9.) bei einem Treffen in Moskau beschlossen, eine "Freundschaftsgruppe" zu bilden. "Die 'Freundschaftsgruppe' ist eine Arbeitsgruppe, eine traditionelle Form der Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten beider Länder, die über einen ganzen Fragenkomplex der bilateralen Beziehungen entscheidet", sagte S. Mironow nach einem Treffen mit dem bulgarischen Präsidenten am Freitag (20.9.) vor Journalisten. Außerdem teilte Mironow mit, dass er im kommenden Jahr Bulgarien besuchen werde. "Ich habe die Einladung angenommen, und der Besuch wird aller Wahrscheinlichkeit nach im Herbst 2003 stattfinden", fügte S. Mironow hinzu. (TS)