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"Die Krise in Mazedonien gehört der Vergangenheit an"

26. November 2003

- Mazedonischer Premierminister setzt seinen US-Besuch fort

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Skopje, 25.11.2003, UTRINSKI VESNIK, mazed., aus Washington

Der mazedonische Premierminister Branko Crvenkovski hat gestern (24.11.) vor den Mitgliedern des amerikanischen Friedensinstituts in Washington erklärt, dass die Sicherheitslage in Mazedonien "gänzlich stabilisiert sei und dass die staatlichen Institutionen auf dem ganzen Territorium des Landes unbehindert funktionieren." In Mazedonien gibt es Crvenkovski zufolge kleine und extreme Gruppen und einzelne Personen, die Zwischenfälle verursachen, die zum Glück keine Unterstützung bei der lokalen Bevölkerung finden. Die Beendigung des Mandats von "Concordia" (Militärmission in Mazedonien – MD) und der Abzug der Soldaten sei ein klares Signal dafür, dass die Krise in Mazedonien der Vergangenheit angehört, so Crvenkovski. Dies sei ein Verdienst der mazedonischen Bürger und der internationalen Gemeinschaft und insbesondere der Vereinigten Staaten von Amerika. (...)

Premierminister Crvenkovski hat den ersten Tag in der US-amerikanischen Hauptstadt mit einer Kranzniederlegung auf dem Heldenfriedhof in Arlington bei Washington begonnen. (...)

Die Botschaft, die er den Mitgliedern des amerikanischen Friedensinstituts übermittelte, hatte er einen Tag vorher auch der mazedonischen Diaspora in Detroit mit einer Schlüsselpointe überbracht, dass nämlich seine Delegation den Gastgebern in den USA ein Land (Mazedonien – MD) präsentieren wolle, in dem alle in Eintracht und Wohlstand zusammenleben wollten.

Crvenkovskis Stellvertreter Musa Xhaferi hatte eigentlich die schwierigere Aufgabe in Detroit zu bewältigen. Er musste in einer für albanische Vertreter fast feindlichen Umgebung die Erklärung des Premierministers nicht nur bestätigen, sondern sie auch zum Fundament für das Zusammenleben erklären. Musa Xhaferi, der vorher die Kirche der Diaspora besuchte, sprach vor den versammelten Auswanderern in mazedonischer Sprache und sagte dabei folgendes: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Albaner und die Mazedonier keinen gegenseitigen Krieg geführt haben, obwohl die Nachbarn dies gewünscht haben. Die Albaner werden weiterhin die Unabhängigkeit der Mazedonischen Kirche respektieren, weil für die Albaner die Unabhängigkeit der Kirche, die mazedonische Sprache sowie der Name Republik Mazedonien nie umstritten waren. Wir wollen alle diese offenen Fragen für immer schließen", sagte der mazedonische Vizepremier Musa Xhaferi, der vorher sagte, dass er auch die mazedonische Hymne, die bei der Versammlung im mazedonischen Kulturzentrum gespielt wurde, respektiere und achte. Xhaferi sagte, dass er das Ziel verfolge, ein demokratisches Mazedonien aufzubauen, ohne dabei die demokratischen Prinzipien außer Acht zu lassen. Er hoffe, dass diese Generation es schaffen werde, EU- und NATO-Mitglied zu werden. Deshalb sei es gut, dass alle zusammen für "ein Mazedonien" kämpfen. Er sagte auch, er werde für die baldige Annäherung zwischen der albanischen und der mazedonischen Diaspora in den USA mit dem Ziel arbeiten, dass beide Seiten sich für eine bessere Zukunft des mazedonischen Staates einsetzen sollen. Er machte auch die Bemerkung, wenn die Albaner in Mazedonien keine Schwierigkeiten haben, sich in den Staat zu integrieren, dann sollten auch die Auswanderer das gleiche tun können.

Premierminister Crvenkovski rief die Diaspora auf, diese Politik zu unterstützen und fügte hinzu, dass er Stolz sei, Chef der Regierung des Staates zu sein, in dem die Menschen es nicht zugelassen haben, sich gegenseitig abzuschlachten wie in Bosnien und Herzegowina oder in Kosovo. "Mit Vernunft und Einsicht kann man alle umstrittenen Fragen lösen", sagte Crvenkovski. Das Rahmenabkommen von Ohrid sei für Mazedonien eine große Chance. (...) Er rief die Diaspora auf, gerade jetzt in Mazedonien zu investieren. (fp)