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Deutschland unzufrieden mit Mazedonien

27. November 2002

– In den letzten sechs Jahren nur zehn Prozent der zur Verfügung gestellten Finanzhilfen genutzt

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Köln, 23.11.2002, DW-radio / Mazedonisch

Deutschland bewilligte Mazedonien in den letzten sechs Jahren insgesamt 120 Millionen Euro an Hilfsleistungen. Davon hat Mazedonien lediglich zehn Prozent verwendet. Der Grund dafür sei, dass zu wenig Projekte ausgearbeitet worden seien, für die die Finanzmittel hätten verwendet werden können, sagte Leo Kreuz, der Leiter des Bereichs Südosteuropa beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei seinem Skopje-Besuch am Freitag (22.11.). Dabei teilte er mit, dass die Bundesregierung weitere Hilfsleistungen für Mazedonien vorgesehen habe.

Die Bundesregierung wird Mazedonien drei Millionen Euro für die Dezentralisierung und den Umweltschutz am Ohrid-See gewähren. Das entsprechende Protokoll über diese Schenkung unterzeichneten letzten Freitag in Skopje der mazedonische Finanzminister Petar Gosev und der Leiter des Bereichs Südosteuropa beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Leo Kreuz.

Gosev und Kreuz sprachen außerdem über die schwache Nutzung der Hilfe, die in den letzten Jahren insgesamt Mazedonien gewährt wurde. Kreuz erklärte, "einige Projekte und Programme, die wir schon vor einiger Zeit vereinbart haben, konnten noch nicht verwirklicht werden. Wir haben offen darüber gesprochen und wir möchten die Gründe dafür wissen. Eine der Aufgaben der neuen mazedonischen Regierung ist es, die Hilfsleistungen aus Deutschland gezielt zu verwenden".

In den letzten sechs Jahren hat Deutschland Mazedonien ungefähr 120 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, allerdings sind davon lediglich zehn Prozent ausgegeben worden. "Also, ich will da jetzt keine konkreten Schuldigen dafür benennen. Wahrscheinlich gibt es mehrere Ursachen. Wichtig ist nur, dass auch die mazedonische Regierung nicht mit der Verwirklichung der Projekte zufrieden ist. Minister Gosev hat mir zugesagt, dass die Hilfsleistungen nun schneller und transparenter in Anspruch genommen werden", so Kreuz. Er sagte wiederum Gosev zu, dass die Bundesregierung auch weiterhin die Stabilisierung und wirtschaftliche Entwicklung Mazedoniens unterstützen wird. (md)