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Umweltbundesamt meldet gute Luftqualität in Deutschland

20. Februar 2025

Stickstoffdioxid, Ozon, Feinstaub: Die Bundesrepublik konnte 2024 erstmals sämtliche EU-Grenzwerte zur Luftreinhaltung einhalten.

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Deutschland | Messstation in Karlsruhe
Wie viel Stickstoffdioxid ist in der Luft? Vielerorts in Deutschland wird das kontinuierlich geprüftBild: Uli Deck/dpa/picture alliance

In Deutschland wurde im vergangenen Jahr die europäische Richtlinie zur Luftqualität voll erfüllt. Wie das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau mitteilte, überschritt 2024 erstmals keine Station mehr den Jahresmittelgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Auch die EU-Grenzwerte für Ozon wurden demnach überall eingehalten. Beim Feinstaub war dies im Jahresmittel schon 2018 erreicht worden.

"2024 setzte sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fort", erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Dies sei aber "kein Selbstläufer", sondern Ergebnis "gezielter Luftreinhaltemaßnahmen auf Ebene der EU, des Bundes, der (Bundes-)Länder und Kommunen". Hilfreich sei hier insbesondere die Nachbehandlung von Abgasen gewesen, etwa durch Partikelfilter, erläuterte Messner. Zu den besseren Luftwerten hätten auch Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Elektrifizierung von Bussen im öffentlichen Personennahverkehr beigetragen. 

Deutschland | Dirk Messner
Ist seit 2020 Chef des Bundesumweltamtes: Dirk MessnerBild: Jens Krick/Flashpic/dpa/picture alliance

Dennoch gibt es in Deutschland laut Umweltbundesamt im wahrsten Sinne des Wortes noch Luft nach oben. Die aktuell geltenden Grenzwerte seien mehr als 20 Jahre alt und entsprächen "nicht mehr den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung", betont die Bundesbehörde auch mit Verweis auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO empfiehlt seit Jahren deutlich niedrigere Werte. 

Strengere Vorgaben ab 2030

Gemäß einer überarbeiteten europäischen Luftqualitätsrichtlinie sollen vom Jahr 2030 an strengere Grenz- und Zielwerte verbindlich sein. Der zulässige Jahresmittelwert für NO2 soll dann von 40 auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter sinken, der Feinstaub-Grenzwert für feinere Partikelgrößen von 25 auf zehn Mikrogramm. Damit hätten es deutsche Städte künftig deutlich schwerer, die Grenzwerte einzuhalten.

Deutschland | Innenstadtverkehr in Essen
An der vielbefahrenen Essener Kruppstraße lag der NO2-Mittelwert 2024 gerade noch so im zulässigen Bereich (Archivfoto)Bild: Jochen Tack/dpa/picture alliance

Das Umweltbundesamt zeigt sich jedoch zuversichtlich: Eine flächendeckende Einhaltung aller Grenzwerte in Deutschland könne "bis zum Jahr 2035" erreicht werden, prognostiziert das UBA.

wa/pg (dpa, afp, epd)