Springreiter Richard Vogel zum ersten Mal Europameister
21. Juli 2025Der deutsche Springreiter Richard Vogel hat bei den Europameisterschaften in Spanien die erste Goldmedaille seiner Karriere gewonnen. Durch zwei fehlerfreie Runden auf seinem Hengst United Touch S krönte der 28-Jährige sein perfektes Turnier und sich selbst zum neuen Europameister. Hinter dem überragenden Vogel platzierten sich Mannschaftsolympiasieger Scott Brash aus Großbritannien und der Belgier Gilles Thomas. Vogels Teamkollegin und Lebensgefährtin Sophie Hinners beendete ihre EM-Premiere als Sechste sehr ordentlich.
"Natürlich habe ich auch wahrscheinlich nicht so viel falsch gemacht", sagte Vogel nach seinem Triumph gegenüber den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD: "Aber letztlich sind wir Reiter ohne Pferde nur Fußgänger." United Touch sei "ein abnormales, einzigartiges Pferd. Ich bin einfach überglücklich, dass ich ihm und dem ganzen Team um uns herum diese Medaille holen konnte."
Beste EM-Bilanz der Geschichte
Vogel, Olympiateilnehmer von Paris, verbuchte nach insgesamt fünf Wertungsprüfungen gerade einmal 0,01 Fehlerpunkte und damit ein nahezu perfektes Ergebnis. Keinen einzigen Abwurf erlaubte er sich mit United Touch, nur ein Rückstand von 0,03 Sekunden zum Führenden im Zeitspringen am Mittwoch verhinderte die komplett makellose Bilanz.
Nie hatte ein Europameister im Springreiten so wenig Fehlerpunkte eingestrichen, Vogel brach den Rekord von Titelverteidiger Steve Guerdat aus dem Jahr 2023 (0,43). Nach Bronze mit der Mannschaft am Freitag ist es für Vogel die zweite EM-Medaille in diesem Jahr.
Hinners hielt die Hoffnung auf einen überraschenden Sprung auf Treppchen zunächst am Leben. Mit My Prins schob sie sich für den entscheidenden Umlauf auf den sechsten Rang vor, musste so aber auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Nach zwei Nullrunden beendete sie ihr erstes Championat überhaupt ohne einen Abwurf.
Olympiasieger Christian Kukuk hatte nach seinem teuren Fehler in der Team-Entscheidung am Freitag mit Just be Gentle die Medaillen bereits aus den Augen verloren, ein Strafpunkt für Zeitüberschreitung im ersten Umlauf warf das Paar noch etwas weiter zurück. Er verpasste das Finale der besten zwölf Paare als 17. knapp. Nachrücker Marcus Ehning, der durch den Verzicht besser platzierter Paare doch noch im Finale starten durfte, verpatzte seine Runde mit Coolio und landete nach acht Fehlerpunkten auch Platz 24.