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PolitikSyrien

Deutschland gibt weitere 300 Millionen für Syrien-Hilfe

17. März 2025

Nach jahrelangem Bürgerkrieg herrschen in Syrien Hunger und Elend. Deutschland will mit umfangreichen Finanzmitteln die Not lindern. Außenministerin Baerbock wiederholt einen Appell an die neue Führung in Damaskus.

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Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock in Brüssel
Gefragte Politikerin in Brüssel: die scheidende Außenministerin Annalena BaerbockBild: Yves Herman/REUTERS

Deutschland stellt weitere 300 Millionen Euro bereit, um die katastrophalen Folgen des langjährigen Bürgerkriegs in Syrien abzumildern. Das kündigten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze im Rahmen einer Geberkonferenz in Brüssel an. Der friedliche Wiederaufbau des Landes sei "eine Mammutaufgabe", sagte Baerbock. 

Mehr als die Hälfte der Mittel soll demnach den Menschen in Syrien zugute kommen. Außerdem sollen syrische Flüchtlinge und Aufnahmegemeinden in Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei unterstützt werden. "Alle Maßnahmen in Syrien werden nicht mit der syrischen Übergangsregierung, sondern ausschließlich über UN-Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen umgesetzt", erklärte das Auswärtige Amt in Berlin.

Forderung nach Massaker-Aufklärung 

Baerbock verurteilte abermals die jüngsten Gewaltausbrüche in Syrien und forderte die neue Führung in Damaskus auf, mutmaßliche Massaker im Land aufzuklären. "Die Übergangregierung muss sicherstellen, dass sie die Kontrolle über die unterschiedlichen Akteure in ihrem Sicherheitsapparat hat", betonte die deutsche Außenministerin. 

Anfang März hatten bewaffnete Anhänger der gestürzten Assad-Regierung in der Küstenregion um Latakia Sicherheitskräfte angegriffen, worauf die Übergangsregierung eine Militäroperation startete. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen rund 1500 Menschen getötet worden sein - ein Großteil davon Zivilisten. Insbesondere Alawiten waren ins Visier der Operation geraten.

Syrien Latakia 2025 | Kämpfe zwischen syrischen Regierungstruppen und Aufständischen der Alawiten-Minderheit
Kämpfe zwischen syrischen Regierungstruppen und Aufständischen in Latakia (Foto vom 7. März) Bild: Karam al-Masri/REUTERS

Kämpfe an der Grenze zum Libanon

Neue Kämpfe brachen zuletzt entlang der Grenze zum Libanon aus. Grund dafür ist nach syrischer Darstellung die Entführung und Tötung von drei syrischen Soldaten durch die Hisbollah-Miliz. Die libanesische Armee teilte mit, man stehe in Kontakt mit den Behörden in Syrien, um die Lage an der Grenze zu stabilisieren. Die Leichen der drei getöteten Soldaten seien den syrischen Behörden übergeben worden.

Syrien und der Libanon haben seit Jahrzehnten ein angespanntes und mitunter feindseliges Verhältnis. Die Hisbollah-Miliz im Libanon war einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Langzeitmachthabers Baschar al-Assad. Während dessen Herrschaft war die Grenzregion in Händen der Hisbollah und diente als zentrale Versorgungsroute für Waffen der Miliz. Die Hisbollah wird von etlichen Staaten, darunter Deutschland, als Terrororganisation eingestuft.

ch/sti/wa (afp, dpa)

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