Deutschland darf keinen Stützpunkt in Turkmenistan nutzen
8. Januar 2002Aschchabad, 7.1.2002, TURKMENISTAN.RU, russ.
Wie der Aschchabader Korrespondent von TURKMENISTAN.RU unter Berufung auf Quellen in der turkmenischen Regierung berichtet, hat der Präsident des Landes Saparmurat Nijasow die Bitte der deutschen Regierung abgelehnt, auf dem Territorium Turkmenistans einen Stützpunkt für deutsche Militärflugzeuge zur Verfügung zu stellen, die sich am internationalen Truppenkontingent in Afghanistan beteiligen sollten.
Dies wurde nach dem heutigen (7.1.) Treffen von Saparmurat Nijasow mit dem deutschen Botschafter in Turkmenistan, Hans Günter Mattern, bekannt. Seine Ablehnung begründete der turkmenische Staatschef damit, dass die Republik nicht gegen ihre Verpflichtungen gegenüber der Weltgemeinschaft verstoßen und das Prinzip der positiven Neutralität strikt einhalten werde, das Aschchabad nicht erlaubt, irgendwelche Militärkräfte in der Region zu unterstützen. Landwege und Luftkorridore werden von der turkmenischen Regierung hingegen für wichtige humanitäre Lieferungen nach Afghanistan geöffnet. Die Transitlieferungen stehen im Einklang mit der Position Turkmenistans, das den Terrorismus verurteilt und für eine friedliche Regelung möglicher Konflikte auf dem Territorium des Nachbarlandes eintritt.
Nach Angaben des Pressedienstes des turkmenischen Außenministeriums erörterte Saparmurat Nijasow mit dem deutschen Botschafter auch Fragen der bilateralen Zusammenarbeit, so die Anwerbung deutscher Investitionen und die Einführung moderner Technologien, vor allem im Erdöl- und Erdgasbereich. Besprochen wurden außerdem der Stand und die Perspektiven der Wirtschaftsbeziehungen beider Länder sowie die Durchführung von Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Ziel, die allseitige Partnerschaft zu aktivieren. (MO)