Der Papst zwischen den Fronten
13. Mai 2009Das erste Mal während seiner Nahost-Reise blickt Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch (13.05.2009) hinter die acht Meter hohe Betonmauer, die Israelis und Palästinenser voneinander trennt. Am Vormittag traf er den Chef der Palästinenserbehörde Mahmud Abbas und bekräftigte erneut seine Solidarität mit den Palästinensern. Der Tag im Westjordanland gilt als der schwierigste der Papstreise, weil Benedikt zwischen die Fronten geraten könnte: Äußert er sich zu verhalten, wird es Kritik von palästinensischer Seite geben, ist er zu deutlich, wird Israel beleidigt reagieren.
Aus der Hölle geflüchtet
Thomas Blatt hat das Vernichtungslager Sobibor überlebt - und es hat sein ganzes weiteres Leben geprägt. Als 15-Jährigem gelang dem Juden während eines Aufstandes in dem Lager in Polen die Flucht. Ein halbes Jahr hatte er 1943 dort verbracht. Seine Familie, seine Eltern und sein jüngerer Bruder wurden gleich nach der Ankunft im Lager von ukrainischen Wachmännern mit Schlägen und Bajonettstichen in die Gaskammer getrieben. Einer dieser Wachmänner soll zu genau dieser Zeit John Demjanjuk gewesen sein, der jetzt nach Deutschland ausgeliefert wurde. Im DW-WORLD-Gespräch erzählt Blatt von seinen Erinnerungen.
Kuwait vor den Wahlen
Im Vergleich zu den anderen Staaten auf der arabischen Halbinsel ist der Ölstaat Kuwait der politisch fortschrittlichste. Immerhin finden dort Wahlen statt; Abgeordnete stimmen per Mehrheit über Gesetze ab. Doch der Eindruck einer Demokratie nach westlichem Muster täuscht, denn über allem steht in Kuwait immer die Monarchie. So bestimmt zum Beispiel allein der Emir den Ministerpräsidenten. Fast alle Kabinettsmitglieder gehören der königlichen Familie an. Und politische Parteien sind in dem Golfstaat ebenso verboten wie Gewerkschaften. Da mutet es fast schon revolutionär an, dass bei den Wahlen am Samstag (16.05.2009) erstmals eine Frau ins Parlament gewählt werden könnte.
Redaktion: Ina Rottscheidt/ Mahmoud Tawfik