Der Nahe Osten auf der Berlinale 2010
16. Februar 2010Ma'ale Adumim oder Kiryat Arba: Beide sind israelische Siedlungen im Westjordanland und beide sind ungefähr so groß wie deutsche Kleinstädte. Um zu verhindern, das sie wachsen, hat die israelische Regierung auf Druck der USA vergangenen Dezember einen auf zehn Monate befristeten Baustopp für alle Siedlungen im Westjordanland ausgerufen. Jetzt hat der stellvertretende israelische Verteidigungsminister eingeräumt, dass 29 Siedlungen im Westjordanland den Baustopp gebrochen haben, dieser habe für die Siedler keine echte Bedeutung.
Still Alive in Gaza
Während im Westjordanland der Siedlungsbau vorangetrieben wird, sitzen die Menschen im Gazastreifen 13 Monate nach dem Krieg immer noch in großen Teilen auf den Trümmern ihrer Häuser. Bilder von der Zerstörung durch die israelischen Angriffe gab es ja zuhauf. Doch jetzt hat auf der Berlinale eine Dokumentation Premiere, die einen anderen Blick auf den Gazastreifen nach dem Krieg wagt. Im Fokus von "Aisheen Still alive in Gaza" steht nicht die Zerstörung, sondern der Alltag der Menschen.
Filme aus dem Nahen Osten
Die Situation in Gaza, der Mauerbau ums Westjordanland, das Leben nach der Schreckensherrschaft von Saddam Hussein im Irak: Themen in Filmen auf der diesjährigen Berlinale. Doch die wenigstens dieser Filme sind rein arabische oder israelische Produktionen. Meist kommt das Geld aus dem Ausland oder der Regisseur selbst. Der Film "Aisheen" zum Beispiel ist von einem Schweizer Regisseur und wurde mit Geldern aus dem Emirat Katar finanziert.
Redaktion: Diana Hodali/Anne Allmeling