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"Der Islam ist eine friedliche Religion"

5. April 2004

- Weitere Kritik usbekischer muslimischer Geistlicher an den Terroristen

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Taschkent, 3.4.2004, nach USBEKISCHES FERNSEHEN, usbek.

In der Sendung "Weg der Wahrheit" im ersten Programm des usbekischen Fernsehens, die religiösen Themen gewidmet ist, sind diejenigen verurteilt worden, die im Namen des Islam "Terrorakte" begehen. Diese Menschen seien "ungebildet", hieß es. Abdussalom Wasijew, islamischer Religionsgelehrter an der Taschkenter Koranschule Kokaldosch (in der Nähe des Ortes, an dem es am 29. März zu einer Explosion gekommen war), sagte, der Islam sei eine friedliche Religion und gegen das Töten. "Sich zu töten, indem man sich in die Luft sprengt oder sich ersticht, oder indem man vom Dach herunter springt zeugt von mangelndem Glauben." Wassijew übte Kritik an den Selbstmordattentätern, die unschuldige Menschen zu ihrem Ziel ausersehen: "Wenn sie unschuldige Menschen töten, verursachen sie Leid der Angehörigen der Opfer und machen Kinder zu Waisen." Religion werde als Deckmantel benutzt und viele junge Menschen würden dazu verleitet, das Gleiche zu tun: "Sie benutzen unsere Religion als Deckmantel und versuchen den Menschen weiszumachen, dass ihnen die Religion wirklich am Herzen liegt. Sie vergiften den Verstand unserer jungen Menschen, führen viele auf den falschen Weg und bewegen sie dazu, solche Verbrechen zu begehen. Sie benutzen die Religion nur als Vorwand und für nichts anderes", sagte Wassijew.

Der Oberste Imam von Taschkent, Anwar chodschi Tursunow, kritisierte ebenfalls diese Leute, nannte sie ungebildet und forderte die Bevölkerung auf, gegenüber diesen negativen Elementen wachsam zu sein. "Unser Präsident hat vor kurzem sehr kluge Worte gesprochen -, dass diese jungen Leute, die diesen Gruppen angehören, ungebildet sind, über keine Moral verfügen und von ihren Familien nicht richtig erzogen worden sind. Sie selbst sind vergiftet und sie haben auf Menschen einen negativen Einfluss. (...)

Abdurassoq Junussow, Vizevorsitzender des Usbekischen Muslimischen Rates, erklärte, die "Terroristen verbergen ihre tatsächlichen Absichten, um andere glauben zu machen, dass sie die Religion verteidigen: "Natürlich verbergen die oben erwähnten Leute ihre tatsächlichen schlechten Absichten und versuchen, sich als Verteidiger der Religion darzustellen. Ihre Taten zielen aber darauf ab, den Frieden des Volkes zu stören, zwischenreligiöse Konflikte zu schüren, Menschen in Gefahr zu bringen, den Sohn gegen den Vater und den Vater gegen den Sohn aufzuhetzen und so weiter. Ihr wichtigstes Ziel besteht darin, dadurch das friedliche Leben zu destabilisieren", fügte Junussow hinzu. (TS)