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Die Kosten des Klimawandels

Manuela Kasper-Claridge24. Januar 2014

Der Klimawandel steht beim Weltwirtschaftsforum oben auf der Tagesordnung: 23 Veranstaltungen befassen sich damit. Im Risiko-Bericht des WEF wird er auf Platz zwei der größten globalen Gefahren geführt.

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Bild: picture-alliance/AP Photo

Die Skifahrer kann man vom Kongresszentrum in Davos die Abhänge herunterfahren sehen. Auch während des Weltwirtschaftsforums läuft der Wintersportbetrieb weiter, und einige Teilnehmer wundern sich, warum eigentlich so viel über globale Erwärmung gesprochen wird.

Nicht so Christiana Figueres (Bild oben). Die UN-Klimachefin steht im Schnee und ist erleichtert, dass das Thema ganz oben auf der Agenda in Davos ist. "Die Gefahr von Naturkatastrophen wächst, Wassermangel droht und eine Nahrungsmittelkrise”, betont sie im Gespräch mit der DW.

Das habe ökonomische Konsequenzen. "Wenn wir uns nicht mit dem Klimawandel befassen, würde das eine große Gefahr für die Weltwirtschaft bedeuten. Wenn wir es aber tun, kann das Arbeitsplätze schaffen, ganz neue Geschäftsfelder, Energiesicherheit, Gesundheit und vieles mehr, das auch der Weltwirtschaft hilft."

Wassermangel und schmelzende Gletscher

Das haben viele Unternehmen mittlerweile erkannt, auch Coca Cola. "Zunehmende Trockenheit, große Wetterschwankungen, 100 Jahresfluten, die alle zwei Jahre passieren, das sind Bedrohungen"“, sagt Jeff Seabright, Vizepräsident für Umwelt und Wasser beim US-Multi, gegenüber der US-Presse. Der Getränkehersteller braucht für die Produktion viel Wasser. Das wird wegen des Klimawandels immer knapper.

Feuerwehrschlauch und Colabecher. Foto: dpa
Ohne Wasser - keine Coca ColaBild: Imago/Steinach

Renat Heuberger von der Schweizer Firma South Pole Carbon berät Unternehmen, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen. Auch er ist zum Weltwirtschaftsforum angereist und nimmt an den Diskussionen teil.

"Jeder auf der Welt leidet letztlich unter den Folgen des Klimawandels", so Heuberger. "Hier in der Schweiz schmelzen die Gletscher, in Bangladesch herrscht Trockenheit - das sind Beispiele für den Klimawandel. Deshalb brauchen wir eine globale Lösung."

Klimajahr 2014

Manch einer spricht schon von 2014 als dem "Klimajahr". Das Interesse der Wirtschaftsführer ist da, denn die vielen Veranstaltungen zu diesem Thema sind in Davos gut besucht. So reiste Al Gore extra zum Weltwirtschaftsforum an, um eine Diskussion mit dem Titel "Changing des Climate for Growth and Development" zu leiten. Auf dem Podium: UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Bill Gates. Die UNO will im September dieses Jahres das Thema auf der Vollversammlung besprechen und ein klares Signal setzen, wie der Klimawandel zu bekämpfen sei.

Eisbär. Foto: dpa
Die Gletscherschmelze bedroht die PoleBild: picture alliance/dpa

Den guten Worten müssten aber auch Taten folgen, sagt Christiana Figueres. So sei in den letzten Jahren zwar weltweit in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert worden. Doch das reiche noch lange nicht aus. 1,3 Billionen Dollar müssten künftig jährlich investiert werden, um den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen. Die Zahl 1.300.000.000.000 US-Dollar müssen die angereisten Wirtschaftsführer erst einmal verdauen.